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Durchbruch eines Genies
Auch Johann Sebastian Bach war mal ein Anfänger. Die Kantate "Gott ist mein König" von 1708 war seine erste Veröffentlichung – ein Werk mit politischem Hintergrund und allgemeiner Bedeutung.
Johann Sebastian Bach ist noch ein "No Name", als er am 1. Juli 1707 seinen Dienst als Organist an der Kirche Divi Blasii in der freien Reichsstadt Mühlhausen antritt. Doch bald erwirbt er sich die Gunst der Ratsherren. Die sind von seiner Kantate "Gott ist mein König" (BWV 71), die er zum Ratswechsel 1708 komponiert, zutiefst beeindruckt und beschließen, sie drucken zu lassen.
Aus heutiger Sicht markiert diese erste Veröffentlichung eines Werks von Johann Sebastian Bach den Durchbruch seiner Karriere.
Die Kantate ist musikalisch äußerst abwechslungsreich und erinnert stellenweise an die Tonsprache des Lübecker Lehrers Dieterich Buxtehude. Nur wenige Wochen nach der Uraufführung verließ Bach Mühlhausen und wurde – bei erheblich besserer Bezahlung – Organist am Hof in Weimar.
Erster Stern am Bach-Himmel
Der Bachforscher und Intendant des Leipziger Bachfestes Michael Maul ist regelmäßig als Autor im Programm von Deutschlandfunk Kultur vertreten. Im Rahmen der Sendung "Alte Musik" beleuchtet seine Reihe "Universum JSB" Leben und Werk des im Weltmaßstab meistgespielten deutschen Komponisten. "Innerhalb dieses Universums markiert die Kantate "Gott ist mein König" den ersten strahlenden Fixstern", betont Michael Maul. Registriert wurde die Bedeutung des Werkes jedoch erst in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Erst in dieser Zeit sind die ersten Tonaufnahmen entstanden.