"Die Kirche muss sich auf ihre Ursprünge besinnen"
Der Schriftsteller Martin Mosebach sieht die Glaubwürdigkeit der großen christlichen Kirchen durch die jüngsten Ereignisse nicht grundsätzlich in Frage gestellt. "Die Kirchen sind glaubwürdig, so lange sie Jesus Christus verkünden. Das ist der Maßstab", sagte Mosebach.
Der Schriftsteller Martin Mosebach sieht die Glaubwürdigkeit der großen christlichen Kirchen durch die jüngsten Ereignisse nicht grundsätzlich in Frage gestellt. "Die Kirchen sind glaubwürdig, so lange sie Jesus Christus verkünden. Das ist der Maßstab", sagte Mosebach.
Die "Unwürdigkeit von Amtsträgern ist ein Problem, das so alt ist wie die Kirche", betonte der Schriftsteller mit Blick auf den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche und den Rücktritt der EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann wegen ihrer Autofahrt unter Alkoholeinfluss. Der Fall Käßmann sei allerdings nicht so schwerwiegend, so Mosebach: "Das fällt eigentlich auch nicht in den Bereich von dem, was Kirche Sünde nennt. Es ist ein Fehler."
Der Träger des Georg-Büchner-Preises sieht die Kirche derzeit "in einer Phase der geistlichen Schwäche". Um sie zu überwinden, müsse sie sich auf ihre Ursprünge besinnen und zum Beispiel zu den früheren strikten Regeln für die Priesterschaft zurückkehren.
Diese hätten als eine Art "geistliches Korsett" den Priestern geholfen, sich zu disziplinieren. Hingegen wäre eine Aufweichung des Zölibats "eine Reform aus Schwäche, aus Angst, aus Hinfälligkeit, und das kann niemals eine wirkungsvolle geistliche Reform sein", sagte Mosebach.
Die "Unwürdigkeit von Amtsträgern ist ein Problem, das so alt ist wie die Kirche", betonte der Schriftsteller mit Blick auf den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche und den Rücktritt der EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann wegen ihrer Autofahrt unter Alkoholeinfluss. Der Fall Käßmann sei allerdings nicht so schwerwiegend, so Mosebach: "Das fällt eigentlich auch nicht in den Bereich von dem, was Kirche Sünde nennt. Es ist ein Fehler."
Der Träger des Georg-Büchner-Preises sieht die Kirche derzeit "in einer Phase der geistlichen Schwäche". Um sie zu überwinden, müsse sie sich auf ihre Ursprünge besinnen und zum Beispiel zu den früheren strikten Regeln für die Priesterschaft zurückkehren.
Diese hätten als eine Art "geistliches Korsett" den Priestern geholfen, sich zu disziplinieren. Hingegen wäre eine Aufweichung des Zölibats "eine Reform aus Schwäche, aus Angst, aus Hinfälligkeit, und das kann niemals eine wirkungsvolle geistliche Reform sein", sagte Mosebach.