Die Königin der Schreie
Am 15. September wäre Fay Wray 100 Jahre alt geworden. Sie war die erste "scream queen" der Filmgeschichte. Für sie wurde diese Bezeichnung erfunden, weil sie in "King Kong und die weiße Frau" 1933 so wunderbar gekreischt hat.
Sie werde mit dem größten und dunkelsten Hauptdarsteller Hollywoods drehen, hatte der Produzent angekündigt. Fay Wray dachte an Cary Grant oder Gary Cooper, die jugendlichen Stars zu Beginn der 30er Jahre. Dann bekam sie das Drehbuch und staunte. Denn ihr Filmpartner war ein Affe. Und ein großer Teil ihres Textes bestand aus Schreien.
"King Kong und die weiße Frau" war ein Kassenschlager, der Abenteuerfilm rettete das Studio RKO vor der Pleite. Fay Wray fand die Begeisterung der Fans übertrieben. Ihr war der Film einfach zu laut. Erst langsam begriff sie, dass "King Kong" sie zur Ikone gemacht hatte. Fay Wray amüsierte sich darüber und erzählte Anekdoten. Zum Beispiel habe sie ein Journalist der BBC beim Studiointerview als erstes gefragt, ob sie noch einmal schreien könne.
Fay Wray schreit nicht immer gleich. Als sie aus einer ihrer vielen Ohnmachten erwacht und bemerkt, dass der Affe sie halb entkleidet hat, klingen ihre Laute verdutzt und vorwurfsvoll. Dann brüllt sie wieder aus voller Kehle. "King Kong und die weiße Frau" war übrigens nicht der einzige Film, mit dem Fay Wray zur ersten scream queen Hollywoods wurde. Sie kreischte sich durch viele weitere Horrorthriller wie "Doctor X" oder "Das Geheimnis des Wachsfigurenkabinetts". Anhaltender Erfolg war damit nicht verbunden. Charakterrollen bekam Fay Wray nur selten, und als die Horrorwelle vorbei war, drehte sie nur noch zweitklassige Filme.
40 Jahre nach der Premiere von "King Kong” fragte der Transvestit Frank´n´furter in der "Rocky Horror Show", was eigentlich aus Fay Wray geworden sei. Aus dem Fokus des Filmgeschäfts war sie da längst verschwunden. Trotzdem war sie wählerisch. Eine Rolle im ersten Remake von "King Kong" Mitte der 70er Jahre lehnte sie ebenso ab wie die Rolle der alten Rose in James Camerons "Titanic". Erst Peter Jackson überredete sie zu Beginn dieses Jahrtausends, in seinem King-Kong-Film den berühmten, aus dem Original übernommenen Schlusssatz zu sprechen: Schönheit tötete die Bestie.
Aber die 96 Jahre alte Schauspielerin starb im August 2004, bevor sie die Szene drehen konnte. Ihre Nachfolgerin Naomi Watts schreit viel weniger als Fay Wray 1932 und begegnet dem Affen kämpferischer und selbstbewusster. Wie überhaupt die scream queens, die schönen Frauen als schreiende Opfer, weiblichen Actionheldinnen gewichen sind. Schon Fay Wray ging erste Schritte auf diesem Weg. Obwohl sie häufig besinnungslos in starke Männerarme oder Affenpranken fällt, versucht sie doch zu fliehen, ist aktiver als das Rollenklischee der Zeit vorgab. Nicht nur in "King Kong", auch in ihrem zweiten wichtigen Film, dem Menschenjagdthriller "Graf Zaroff", in dem sie sich entscheidet, den Helden in die Todesgefahr zu begleiten.
"Ich gehe mit dir, Bob. – Nein, er wird dich auch töten. – O nein, das weibliche Tier wird nie von mir getötet."
"King Kong und die weiße Frau" war ein Kassenschlager, der Abenteuerfilm rettete das Studio RKO vor der Pleite. Fay Wray fand die Begeisterung der Fans übertrieben. Ihr war der Film einfach zu laut. Erst langsam begriff sie, dass "King Kong" sie zur Ikone gemacht hatte. Fay Wray amüsierte sich darüber und erzählte Anekdoten. Zum Beispiel habe sie ein Journalist der BBC beim Studiointerview als erstes gefragt, ob sie noch einmal schreien könne.
Fay Wray schreit nicht immer gleich. Als sie aus einer ihrer vielen Ohnmachten erwacht und bemerkt, dass der Affe sie halb entkleidet hat, klingen ihre Laute verdutzt und vorwurfsvoll. Dann brüllt sie wieder aus voller Kehle. "King Kong und die weiße Frau" war übrigens nicht der einzige Film, mit dem Fay Wray zur ersten scream queen Hollywoods wurde. Sie kreischte sich durch viele weitere Horrorthriller wie "Doctor X" oder "Das Geheimnis des Wachsfigurenkabinetts". Anhaltender Erfolg war damit nicht verbunden. Charakterrollen bekam Fay Wray nur selten, und als die Horrorwelle vorbei war, drehte sie nur noch zweitklassige Filme.
40 Jahre nach der Premiere von "King Kong” fragte der Transvestit Frank´n´furter in der "Rocky Horror Show", was eigentlich aus Fay Wray geworden sei. Aus dem Fokus des Filmgeschäfts war sie da längst verschwunden. Trotzdem war sie wählerisch. Eine Rolle im ersten Remake von "King Kong" Mitte der 70er Jahre lehnte sie ebenso ab wie die Rolle der alten Rose in James Camerons "Titanic". Erst Peter Jackson überredete sie zu Beginn dieses Jahrtausends, in seinem King-Kong-Film den berühmten, aus dem Original übernommenen Schlusssatz zu sprechen: Schönheit tötete die Bestie.
Aber die 96 Jahre alte Schauspielerin starb im August 2004, bevor sie die Szene drehen konnte. Ihre Nachfolgerin Naomi Watts schreit viel weniger als Fay Wray 1932 und begegnet dem Affen kämpferischer und selbstbewusster. Wie überhaupt die scream queens, die schönen Frauen als schreiende Opfer, weiblichen Actionheldinnen gewichen sind. Schon Fay Wray ging erste Schritte auf diesem Weg. Obwohl sie häufig besinnungslos in starke Männerarme oder Affenpranken fällt, versucht sie doch zu fliehen, ist aktiver als das Rollenklischee der Zeit vorgab. Nicht nur in "King Kong", auch in ihrem zweiten wichtigen Film, dem Menschenjagdthriller "Graf Zaroff", in dem sie sich entscheidet, den Helden in die Todesgefahr zu begleiten.
"Ich gehe mit dir, Bob. – Nein, er wird dich auch töten. – O nein, das weibliche Tier wird nie von mir getötet."