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In Bewunderung der Farben
63:28 Minuten
Farzia Fallahs Musik hat ein breites Ausdrucksspektrum, doch meidet die Komponistin jede Emphase. Stattdessen führt sie das Vertiefen in den Klang in Regionen des Fragilen, des Instabilen und nicht selten in die Stille.
Die in Köln lebende Komponistin Farzia Fallah behandelt den Einsatz eines jeden Klanges als singuläres Ereignis, dem Zeit eingeräumt werden muss. Nicht selten feiern ihre Kompositionen bereits im Titel den musikalischen Augenblick und so kann dem Erscheinen und vor allem dem Verschwinden der Töne in ihrer Musik regelrecht nachgehorcht werden.
1980 als Tochter eines Dichters und einer Lehrerin in Teheran geboren, lässt sich Farzia Fallah sowohl von der persischen Dichtung als auch von der zeitgenössischen Literatur und Kunst Europas inspirieren.
Der eigentliche Treibstoff ihrer Arbeit ist aber die unermüdliche Erforschung der Instrumente, die in enger Zusammenarbeit mit den Interpreten erfolgt. Mit Hilfe der Musiker lotet die Komponistin die musikalischen und handwerklichen Randbereiche des Instrumentariums aus.
Trotz Vermeidung von Effekthascherei geraten ihre Solokompositionen nicht selten zu Virtuosenstücken. Die dort gewonnenen Erkenntnisse nutzt die Komponistin dann in Ensemblestücken für subtile Klanggemische und mikrotonale Flageolett-Mixturen.