Die Komponistin Mel Bonis
Mel Bonis brannte die Musik regelrecht unter den Fingern und veröffentlichte als Frau ihre Werke unter diesem geschlechtsneutralem Namen. © Pexels / Anna Malischewa
„Musik - Ausdruck aller Schönheit“
Zu ihrer Zeit stand die französische Komponistin Mel Bonis einem „Meer von Unverständnis“ gegenüber. In diesem Porträt wird berichtet, wie sie doch ihren Weg zur Musik fand samt Möglichkeiten, zu veröffentlichen, wenn auch unter geschlechtsneutralisierendem Namen.
Mélanie Hélène Bonis (1858-1937), musikalisch hochbegabt, wurde nur wenig von ihrer Familie unterstützt, aber von César Franck gefördert. Sie studierte bei Ernest Guiraud am Pariser Konservatorium, einer ihrer Studienkollegen war Claude Debussy.
Sie gewann zahlreiche Preise und wurde dennoch von ihren Eltern zum Abbruch ihres Studiums und zu einer Vernunftehe gezwungen.
Öffentlich und doch versteckt
Doch in der anbrechenden Belle Époque war es für eine Frau undenkbar, sich als Komponistin zu etablieren. Um überhaupt veröffentlichen zu können, gab sie sich den geschlechtslosen Namen Mel Bonis.
Mel Bonis komponierte über 300 Werke: Kammermusik, Vokalkompositionen, Klavier- und Orchesterwerke, oft gelobt von der Kritik. Kollegen wie Camille Saint-Saëns wurde ihre Musik aufgeführt. Sie konnte die Werke verlegen.
Inzwischen wieder präsent
Nach ihrem Tod geriet sie in Vergessenheit. Die Autorin vollzieht den Weg, wie ihre Musik Ende des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt wurde.