Die Krise und die Werften in Bremerhaven

Von Christina Selzer · 21.04.2010
Vier Jahre lang boomte der Schiffbau in Deutschland. Doch seit dem vergangenen Jahr, seit der Finanzmarktkrise, hat sich die Lage der Werften verschlechtert. Der Abschwung im Welthandel und die Finanzkrise sind zusammen mit großer Geschwindigkeit über die Schifffahrt hereingebrochen. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Die Reeder bestellen keine neuen Schiffe mehr. Sie stornieren Aufträge. Die Bestellungen sind um 80 Prozent eingebrochen.
Neuer Besitzer - altes Spiel?
Das ist die Lage an den Werftstandorten Wismar und Rostock.
Von Peter Marx

Für die fast 2000 Mitarbeiter der ehemaligen Wardan und heutigen Nordicyard-Werften sieht die Zukunft nach wie vor düstern aus. Dem neuen russischen Besitzer Witalij Jussufow ist es wie seinem Vorgänger nicht gelungen neue Schiffbau-Aufträge zu besorgen. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern und die Metallgewerkschaften haben jetzt den Druck auf den Eigentümer erhöht und verlangen die Einhaltung des Verkaufvertrages.

Er sieht vor, dass Jussufow, der Aufträge aus Russland versprach, bis spätestens 31. März 1200 Mitarbeiter fest anstellt. Die Schweißer und Schiffbauer sind wie alle übrigen Mitarbeiter der Werften in einer Transfer-Gesellschaft zwischengeparkt. Die soll jedoch am 31. März aufgelöst werden. Eine Verlängerung lehnt die Landesregierung ab, die bereits 16 Millionen Euro in das Beschäftigungskonstrukt gesteckt hat.


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