Beziehungsglück, Beziehungspech – wovon hängt es ab?
Darüber diskutiert Gisela Steinhauer heute von 9 Uhr 05 bis 11 Uhr mit der Psychologin Ursula Nuber. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 0800 2254 2254 sowie per E-Mail unter gespraech@deutschlandfunkkultur.de.
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Wo liegt der Schlüssel zum Beziehungsglück?
78:09 Minuten
Warum kommen viele Paare einfach nicht miteinander aus? Wenn es in einer Beziehung oft kracht und keine wirkliche Nähe entsteht, liegt die Ursache dafür oft in unserer Kindheit, sagt die Psychologin Ursula Nuber. Diskutieren Sie mit!
Es ist schon eine Krux mit der Liebe. Wir sehnen uns danach, aber viele tun sich schwer, eine Partnerin, einen Partner zu finden. Und wenn es dann klappt, folgt oft nach dem Honeymoon das Erwachen: Familienstress, Eifersucht, Untreue, fehlende Nähe. Jede dritte Ehe in Deutschland wird geschieden. Woran liegt das? Und wie können wir eine glückliche und dauerhafte Beziehung führen?
"Viele Beziehungsprobleme sind in Wahrheit Bindungsprobleme", sagt die Psychologin Ursula Nuber. "Wenn ein Paar nicht miteinander reden kann, wenn körperliche und emotionale Nähe fehlen oder unbefriedigend sind, wenn ständige Auseinandersetzungen um Kleinkram zermürben, wenn Untreue eine Partnerschaft erschüttert, Liebesbeziehungen nicht zustande kommen oder regelmäßig scheitern, dann sind das meist nur Symptome einer tiefer liegenden Ursache."
Kindheitserfahrungen prägen unsere Bindungsfähigkeit
Die Analyse der Paartherapeutin: "In der Kindheit liegt der Schlüssel für die Lösung so mancher Beziehungsprobleme in der Gegenwart. Denn was wir als Kleinkind über enge Beziehungen lernen, prägt unseren Bindungsstil und beeinflusst, ob wir anderen mit positiven Erwartungen oder mit Ängsten begegnen und wie viel Nähe wir zulassen können."
Oft kann man dadurch erklären, warum man beispielsweise zum Klammern neigt, zur Eifersucht – oder sich dem Partner oder der Partnerin verschließt. Dies vertieft die ehemalige Chefredakteurin von "Psychologie heute" auch in ihrem aktuellen Buch "Der Bindungseffekt".
Ein Rucksack voller Erfahrungen
Ihr Rat: "Es ist wichtig, herauszufinden: Was ist mein Bindungsstil, und wie äußert er sich?" Dann könne man sich über immer wiederkehrende Verhaltensmuster bewusst werden und daran arbeiten. Wichtig dabei ist "zu kommunizieren, den Partner hinter meine Kulissen blicken lassen. Das offene miteinander Sprechen über die wirklichen Gefühle."
Jede und jeder trage einen Rucksack voller Kindheitserfahrungen mit sich herum, positiver wie negativer. Gerade Eltern sollten sich dessen bewusst sein, so Ursula Nuber. Auch, um zu verhindern, "dass ich unbewusst eigene belastende Kindheitserlebnisse an mein Kind weitergebe".
(sus)