Menschen mit offenem Ohr begegnen
10:01 Minuten
Zuhören braucht Zeit, sagt Psychologin Margarete Imhof. Die Professorin mahnt, man solle sich durch Medienkonsum nicht zu sehr ablenken. Sie rät dazu, sich anderen Menschen aufmerksam zuzuwenden.
Eigentlich kann heute jeder öffentlich sagen, was er oder sie will, zumindest im Internet. Aber was nützt das, wenn keiner mehr richtig zuhört? Spezialisiert auf die Kunst des Zuhörens hat sich Margarete Imhof von der der Universität Mainz, die zum Thema "Psychologische Aspekte des Zuhörens" forscht.
Blickkontakt und Körpersprache
Wenn jemand konzentriert den Blickkontakt halte, merke man, dass die Person zuhöre, sagt Imhof im Deutschlandfunk Kultur. Auch wenn jemand nachfrage, lasse sich das erkennen, auch in der Körpersprache des Gegenübers.
Allerdings sei es schwierig zu sagen, ob früher mehr oder weniger zugehört worden sei. Sie beobachte aber, dass sich heute immer mehr Menschen selbst darstellen oder ausbreiten wollten.
Zeit und Verstand
"Zuhören braucht Zeit und die nehmen wir uns nicht", sagte die Psychologin. Es empfehle sich oft, erst einmal nachzudenken, bevor man sich über Twitter oder Whatsapp verbreite. "Zuhören braucht Zeit, Zuhören braucht kritischen Verstand. Wenn wir uns den nicht nehmen, dann verlieren wir uns." Die heutigen Medien seien oft flüchtig und oberflächlich.
(gem)