"Die Kunst ist ein wichtiger Faktor"
Die ägyptische Kulturmanagerin Basma El Husseini geht davon aus, dass Kunst und Kultur einen wichtigen Beitrag für die gesellschaftlichen Veränderungen in Ägypten leisten können. Die juristische Verfolgung ausländischer Institutionen hält sie für ein Mittel der politischen Einschüchterung.
Basma El Husseini, Leiterin des Kulturzentrums "El Mawrid el Thaqafi" in Kairo, hat damit gerechnet, dass die ägyptischen Behörden auch ausländische Organisationen unter Druck setzen würden.
"Die Leute waren entsetzt darüber, wenn auch nicht wirklich überrascht. Das waren erwartbare Drangsalierungen, die da stattgefunden haben."
Die ägyptische Staatsanwaltschaft hatte Anfang der Woche angekündigt, Strafanzeige gegen mehr als 40 Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen zu stellen, darunter auch Mitarbeiter der deutschen Konrad-Adenauer-Stiftung. Dies habe sie allerdings überrascht, sagte Husseini, denn die Stiftung habe in Ägypten großes Ansehen erworben und verfüge bereits seit 30 Jahren über eine Genehmigung für ihre Tätigkeit.
Nach Ansicht von Husseini, die Mitbegründerin des Arab Fund for Arts & Culture ist und zu den treibenden Kräften der ägyptischen Revolution gehört, verfolgt die Staatsanwaltschaft ganz offensichtlich eine politische Absicht. So hätten die Nichtregierungsorganisationen, die jetzt verfolgt werden, die Proteste gegen den Militärrat unterstützt, Kritik an illegalen Prozessen geäußert und den Blick auch auf Menschenrechtsverletzungen gelenkt.
Wenn man in Ägypten etwas verändern wollen, sei es am wichtigsten, "die sozialen Strukturen, die dieses System überhaupt erst ermöglichen, zu ändern", sagte Husseini, die derzeit an einer Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung teilnimmt. Dabei müssten viele Fragen, wie zum Beispiel das Verhältnis von Wohlstand und Armut, Religion, Meinungsfreiheit, die Rollen der Frauen oder auch Fragen von Sexualität und Alter thematisiert werden.
Die Kunst werde sich dabei als ein "sehr starker und wichtiger Faktor" erweisen. Kunst und Kultur hätten auch die Aufgabe zu zeigen, ""wie eine liberale Gesellschaft aussehen kann"."
Das vollständige Gespräch können Sie bis zum 08.08.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
Links auf dradio.de:
"Die Situation ist ähnlich wie in Tunesien" - Konrad-Adenauer-Stiftung besorgt über Lage in Ägypten
"Das Militär hat viele Fehler gemacht" - Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kairo: In Ägypten fühlt man sich wie unter Mubarak
"Die Leute waren entsetzt darüber, wenn auch nicht wirklich überrascht. Das waren erwartbare Drangsalierungen, die da stattgefunden haben."
Die ägyptische Staatsanwaltschaft hatte Anfang der Woche angekündigt, Strafanzeige gegen mehr als 40 Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen zu stellen, darunter auch Mitarbeiter der deutschen Konrad-Adenauer-Stiftung. Dies habe sie allerdings überrascht, sagte Husseini, denn die Stiftung habe in Ägypten großes Ansehen erworben und verfüge bereits seit 30 Jahren über eine Genehmigung für ihre Tätigkeit.
Nach Ansicht von Husseini, die Mitbegründerin des Arab Fund for Arts & Culture ist und zu den treibenden Kräften der ägyptischen Revolution gehört, verfolgt die Staatsanwaltschaft ganz offensichtlich eine politische Absicht. So hätten die Nichtregierungsorganisationen, die jetzt verfolgt werden, die Proteste gegen den Militärrat unterstützt, Kritik an illegalen Prozessen geäußert und den Blick auch auf Menschenrechtsverletzungen gelenkt.
Wenn man in Ägypten etwas verändern wollen, sei es am wichtigsten, "die sozialen Strukturen, die dieses System überhaupt erst ermöglichen, zu ändern", sagte Husseini, die derzeit an einer Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung teilnimmt. Dabei müssten viele Fragen, wie zum Beispiel das Verhältnis von Wohlstand und Armut, Religion, Meinungsfreiheit, die Rollen der Frauen oder auch Fragen von Sexualität und Alter thematisiert werden.
Die Kunst werde sich dabei als ein "sehr starker und wichtiger Faktor" erweisen. Kunst und Kultur hätten auch die Aufgabe zu zeigen, ""wie eine liberale Gesellschaft aussehen kann"."
Das vollständige Gespräch können Sie bis zum 08.08.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
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