"Die Kunst zu gewinnen - Moneyball"
Als Baseballspieler ist Billy Beane gescheitert, nun soll er als Manager die "Oakland Athletics" zum Erfolg führen. Eine hoffnungslose Aufgabe - der Verein ist total unterfinanziert. Wie es Beane dennoch schafft, das Team an die Spitze zu bringen, erzählt Regisseur Bennett Miller in seinem bemerkenswerten Film.
Mit sechs Nominierungen in der Vorrunde der Oscarkür überraschte in der vergangenen Woche ein Sportfilm alle. Nach den beiden absoluten Favoriten dieses Jahres, "The Artist" und "Hugo Cabret", liegt das Baseballdrama somit gleich auf mit Steven Spielbergs "Gefährten". Überraschend auch, dass Brad Pitt nicht für die Hauptrolle in Terence Malicks "The Tree of Life", sondern für die Darstellung eines Sportmanagers namens Billy Beane für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert wurde, ein Mann, den es wirklich gegeben hat und der den Baseballsport revolutionierte.
Was ist daran so interessant? Als Supertalent dieser in Europa immer noch ungeliebten Sportart betrat Billy Beane einst die Siegerarena, um dann sich selbst und vor allem seine Anhänger bitter zu enttäuschen. Er wurde nicht, wie von allen vorausgesagt, der Superstar, sondern er versagte. In einem zweiten Karriereanlauf ist er nun Manager des Major-League-Teams "Oakland Athletic". Das hoffnungslos unterfinanzierte Team ganz an die Spitze zu bringen, entpuppt sich als aussichtslose Aufgabe. Wie er es dennoch schafft, ist die Geschichte, die der Film mit einem Starensemble und fast ausschließlich außerhalb der Arena erzählt, was alle, die dieses Spiel nie verstanden haben, beruhigen sollte.
Brad Pitt hat sich als Hauptdarsteller und Produzent über Jahre für diese Geschichte über Ambition und Leidenschaft, Versagensängste und Risikobereitschaft engagiert und damit einen großartigen Leinwandhelden geschaffen, der das Kinopublikum, wie jüngst Mark Wahlbergs "The Fighter"über die Wettkampfspannung hinaus fesseln kann. Basis seiner psychologisch ausgeformten Darstellung ist das außerordentlich geschickte Drehbuch von zwei Meistern ihres Fachs, Aaron Sorokin und Steven Zaillian. Es hangelt sich nicht von Spiel zu Spiel und verzichtet auch auf die im verfilmten Mannschaftssport sonst übliche Galerie von Spielern, sondern konzentriert sich auf den Kampf um eine neue Strategie des Siegens.
Sie besteht aus den Computerananlysen eines besessenen jungen Wissenschaftlers (Jonah Hilll) und bestätigt die bittere Erfahrung des Helden: Erfolg im Sport bedeutet nicht die Zusammenführung vermeintlicher Siegertypen, sondern darin, den richtigen Mann für den richtigen Platz in der Mannschaft auszuwählen. Eine menschliche Strategie, weil sie Sportler einbezieht, die anderswo schon abgeschrieben waren, und doch eine riskante, weshalb sie vom konservativen Coach (Philip Seymour Hoffman) vehement bekämpft wird. Spannend ist also mehr das mit klugen Dialogen ausgetragene Duell im Kopf als der Kampf auf dem Spielfeld und damit ist "Moneyball" ein bemerkenswerter Nicht-nur-Sportfilm, der das Ansehen lohnt.
USA 2011; Regie: Bennett Miller; Darsteller: Brad Pitt, Jonah Hill, Ken Medlock, Philip Seymour Hoffman; ohne Altersbeschränkung; 133 Minuten
Filmhomepage
Was ist daran so interessant? Als Supertalent dieser in Europa immer noch ungeliebten Sportart betrat Billy Beane einst die Siegerarena, um dann sich selbst und vor allem seine Anhänger bitter zu enttäuschen. Er wurde nicht, wie von allen vorausgesagt, der Superstar, sondern er versagte. In einem zweiten Karriereanlauf ist er nun Manager des Major-League-Teams "Oakland Athletic". Das hoffnungslos unterfinanzierte Team ganz an die Spitze zu bringen, entpuppt sich als aussichtslose Aufgabe. Wie er es dennoch schafft, ist die Geschichte, die der Film mit einem Starensemble und fast ausschließlich außerhalb der Arena erzählt, was alle, die dieses Spiel nie verstanden haben, beruhigen sollte.
Brad Pitt hat sich als Hauptdarsteller und Produzent über Jahre für diese Geschichte über Ambition und Leidenschaft, Versagensängste und Risikobereitschaft engagiert und damit einen großartigen Leinwandhelden geschaffen, der das Kinopublikum, wie jüngst Mark Wahlbergs "The Fighter"über die Wettkampfspannung hinaus fesseln kann. Basis seiner psychologisch ausgeformten Darstellung ist das außerordentlich geschickte Drehbuch von zwei Meistern ihres Fachs, Aaron Sorokin und Steven Zaillian. Es hangelt sich nicht von Spiel zu Spiel und verzichtet auch auf die im verfilmten Mannschaftssport sonst übliche Galerie von Spielern, sondern konzentriert sich auf den Kampf um eine neue Strategie des Siegens.
Sie besteht aus den Computerananlysen eines besessenen jungen Wissenschaftlers (Jonah Hilll) und bestätigt die bittere Erfahrung des Helden: Erfolg im Sport bedeutet nicht die Zusammenführung vermeintlicher Siegertypen, sondern darin, den richtigen Mann für den richtigen Platz in der Mannschaft auszuwählen. Eine menschliche Strategie, weil sie Sportler einbezieht, die anderswo schon abgeschrieben waren, und doch eine riskante, weshalb sie vom konservativen Coach (Philip Seymour Hoffman) vehement bekämpft wird. Spannend ist also mehr das mit klugen Dialogen ausgetragene Duell im Kopf als der Kampf auf dem Spielfeld und damit ist "Moneyball" ein bemerkenswerter Nicht-nur-Sportfilm, der das Ansehen lohnt.
USA 2011; Regie: Bennett Miller; Darsteller: Brad Pitt, Jonah Hill, Ken Medlock, Philip Seymour Hoffman; ohne Altersbeschränkung; 133 Minuten
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