Von Berlin nach Reykjavik
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Er gilt als der "Chorvater" Islands. Der gebürtige Berliner Robert Abraham hat als Robert Abraham Ottosson eine ganze Generation von Musikern ausgebildet und geprägt.
Robert Abraham war der Sohn des renommierten Berliner Musikwissenschaftlers Otto Abraham. Anders als sein Vater strebte er von Anfang an eine Laufbahn als aktiver Musiker an, studierte an der Akademie der Künste und sammelte erste Erfahrungen als Kirchenmusiker im bürgerlichen Wilmersdorf.
Neues Glück auf der fernen Insel
Aufgrund seiner jüdischen Herkunft flüchtete er 1934 über Paris, wo er sich bei Hermann Scherchen weiterbildete, nach Island. Eine erste Arbeit als Chorleiter fand er zunächst in Akureyri, der zweitgrößten Stadt des Landes. Dort erregte er Aufsehen mit den landesweit ersten Aufführungen der Oratorien von Joseph Haydn und Felix Mendelssohn Bartholdy. Bald ging er in die Hauptstadt Reykjavík.
Das hatte zur Folge, dass er in den 1950er- und 60er-Jahren als "Chorvater" Islands eine ganze Generation von Chorleitern, Kirchenmusikern und Orchesterdirigenten ausgebildet und geprägt hat.
Claus Fischer erzählt die spannende Lebensgeschichte des deutschen Juden Robert Abraham, der als Isländer Robert Abraham Ottosson 1974 mit nur 62 Jahren starb.