Die Liedermacherszene im wiedervereinigten Deutschland

"Ich singe, weil ich ein Lied hab'..." - Eine Gesprächssendung

Eine Frau mit offenem blondem Haar schaut seitlich auf den Fußboden.
Dota Kehr hat als Teenager mit dem Saxophon angefangen, bevor sie mit dem Singen begann. © Dota Kehr / Annika Weinthal
Moderation: Carsten Beyer |
Sarah Lesch, Dota Kehr, Klaus Hoffmann und Hans-Eckardt Wenzel sprechen 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung über ihre Erfahrungen und Befindlichkeiten.
"Ich singe, weil ich ein Lied hab‘, nicht weil es euch gefällt", singt Konstantin Wecker seit 1975 in seinen Konzerten und thematisiert damit zugleich das moralisch-ethische Selbstverständnis seiner Zunft: Liedermacher stehen mit ihren Werken - seien sie nun "politisch" oder nicht - für Authentizität, Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit. Sie stehen für ihre Haltung ebenso gerade, wie für ihre Zweifel und Fragen. Ob es uns nun "gefällt" oder nicht.

Die deutsche Liedermacherszene nach 1990

Nach der deutschen Wiedervereinigung hat sich eine robuste und bunte Liedermacherszene in Deutschland entwickelt. Die Generation der Barden ist mit Reinhard Mey, Gerhard Schöne oder Konstantin Wecker auf den großen Bühnen immer noch präsent, und der Einfluss Wolf Biermanns, Hannes Waders oder Franz-Josef Degenhardts auf junge Liedermacherinnen offensichtlich. Und doch hat die nachrückende Generation dem "Liedermachertum" in Deutschland sehr selbstbewusst neue Impulse verliehen.

Neue Wege

Die Liedermacher*innen, Songpoeten, Singer/Songwriter - oder wie sich heute nun auch nennen mögen - singen nicht nur von Freiheit und Unabhängigkeit, sie leben sie auch kommerziell. Oft mit eigenem Label unterwegs, nutzen sie die Neuen Medien. Über das Internet, Social Media, Crowdfunding sowie Video- und Audiostreaming erschließen sie sich - wie auch einige der "alten Hasen" - neue Distributionswege und Anhänger für ihre Kunst.
Klaus Hoffmann , aufgenommen am 12.10.2012 auf der 64. Frankfurter Buchmesse in Frankfurt am Main.
Der Liedermacher, Autor und Schauspieler Klaus Hoffmann.© picture alliance / dpa - Uwe Zucchi
addonSie sind offen für moderne Stilistiken, musikalische Fusionen und multikulturelle Einflüsse. Sie vernetzen sich. Dabei wehren sie sich mit ihren Liedern vehement gegen das plakative Stigma, nur "klampfende Weltverbesserer" zu sein. Sie singen, weil sie ein Lied haben!

Es geht immer um das Lied

Im Gespräch mit Moderator Carsten Beyer diskutieren Sarah Lesch, Dota Kehr, Klaus Hoffmann und Hans-Echardt Wenzel über ihre Erfahrungen und singen Lieder live im Studio. Daneben kommen bekannte Kolleginnen und Kollegen der Zunft zu Wort, wie etwa Felix Meyer, Max Prosa oder Konstantin Wecker.
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