Mehr vom Gleichen
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Von vermeintlichem Müll bis zu wertvollen Uhren: Die Echtzeit dreht sich ums Sammeln. Wir sind mit Mudlarkern in London unterwegs, betrachten Ausstellungsmöbel, Corona-Devotionalien - und fragen, was mit Sammlungen nach dem Tod des Sammlers passiert.
Sammeln wir eigentlich noch? Seit Marie Kondo alles entsorgt hat, was nicht lebensnotwendig ist, muss man sich das ja fragen. Und ja, es wird noch gesammelt. Vor allem in London, wo Hobby-Archäologen traditionell im Themseufer nach dem Müll ihrer Vorfahren suchen. Stolz präsentieren sie im Internet Schlammschätze wie Münzen, Scherben oder Messer. Früher war das sogenannte "Mudlarking" ein Beruf, bei dem die Armen der Stadt, vor allem Kinder, aus der Themse Wertstoffe sammelten.
In Deutschland gelten wilde Sammlungen oft als Staubfänger, dabei können Sammeltässchen, Schuhe und Barbies Wohnungen erst den letzten Schliff geben, meinen Innenarchitekten. Nicht umsonst sind Ausstellungsmöbel wie Vitrinen, aber auch Glasglocken und Schaukästen in Mode.
Die Corona-Pandemie im Museum abbilden
Damit es nicht nach Sammelsurium aussieht, sollte man allerdings die Kunst des Arrangierens beherrschen. Das tun die Mitarbeiter des medizinhistorischen Museum in Ingolstadt natürlich schon von Berufs wegen. Sie stehen vor der vielleicht noch schwierigeren Aufgabe, die Corona-Pandemie ins Museum zu bringen. Eine Sammlung muss her, aber wie bildet man die Pandemie am besten für die Nachwelt ab?
Und Apropos Nachwelt: Wohin mit der liebevoll zusammen getragenen und teuer bezahlten Kollektion nach dem Tod des Sammlers? Die Erbin einer Uhrensammlung berichtet.