Die Luxusuhr als Statussymbol

Die Armbanduhr stirbt aus? Von wegen!

Fashion-Blogger Steve Tilbrook, im Anzug mit Armbanduhr, rückt sich seine Krawatte zurecht.
Uhr und Krawatte gehören dazu: Fashion-Blogger Steve Tilbrook © imago
Wer die Uhrzeit wissen möchte, der schaut auf das Handy. Wer braucht noch eine Armbanduhr?! Uhren-Experte Gisbert Brunner erklärt, weswegen Luxusuhren heute trotzdem noch gefragt sind: selbst 2,7 Millionen Euro teure Modelle.
Die Armbanduhr, sie ist für die meisten angesichts des Smartphones schlicht und einfach nicht mehr notwendig. Wer sich also entscheidet, eine Uhr ums Handgelenk zu tragen, für den ist sie meist mehr als ein reines Zeitmessgerät: Luxus, Schmuckstück, Statussymbol oder Wertanlage. Auf dem Genfer Uhren-Salon, der heute endet, lassen sich solche Luxusuhren bestaunen.

Für Milliardäre und Fans von Pünktlichkeit

"Das teuerste, was ich gesehen habe, ist eine Uhr für 2,7 Millionen Euro", sagt Gisbert Brunner, Betreiber des Portals uhrenkosmos.com, Verfasser von fast 30 Büchern über Uhren, ein echter Uhren-Fan also.
"Für das Geld bekommt man dann eine Atomuhr mit einer Armbanduhr. Und am Abend legt man dann, wenn man ins Bett geht, die Armbanduhr in den Kasten der Atomuhr rein, dann wird die Uhr über Nacht gestellt und reguliert – und am nächsten Tag kann man sie dann wieder sekundengenau anziehen."
Wer kauft das, mag man sich da fragen – und staunt: Drei Stück gab es auf der Messe anzuschauen. Alle drei seien bereits verkauft, sagt Brunner. Aber natürlich gebe es auch "Preiswertes": ab 2000 Euro.

Ein Haus, komplett aus Uhren finanziert

Luxusuhren seien ein Prima-Investment, sagt Brunner und beruft sich auf eigene Erfahrung: "Ich hab schon 1964 angefangen zu sammeln." Mechanische Armbanduhren. "Und viele von denen konnte ich dann irgendwann nach 10, 15 Jahren verkaufen. Und am Ende kam eine Summe zusammen, die mir in München dann ein schönes Haus gebracht hat." Ein Haus, komplett "aus Uhren finanziert". Das Schöne an den Uhren: "Sie können sie jeden Tag tragen, haben Spaß dran."

Die Armbanduhr war früher bei Frauen beliebt

Früher hätten übrigens vor allem Frauen Armbanduhren getragen – anstelle der Taschenuhren, die nicht so recht zu den modisch wechselnden Kleidern passen wollten. Heute trage der Mann die Armbanduhr quasi als "einziges Schmuckstück, außer der Krawatten-Nadel", so Brunner.
Aber selbst Brunner nutzt bisweilen das Handy anstelle seiner geliebten Armbanduhren, um die Zeit zu messen: "Beim Spaghetti-Kochen. Mit der Countdown-Funktion."
(lk)
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