Die Macht der Feder
Vor etwa 100 Jahren wurde Thomas Mann in Lübeck als "Nestbeschmutzer" beschimpft, weil er in den "Buddenbrooks" private Begebenheiten öffentlich gemacht hatte. Ob Kunst tatsächlich alles darf und "echte" Geschichten ungeschminkt erzählt werden dürfen, verhandelt die dänische Autorin Janne Teller in ihrem neuen Roman "Komm".
Joachim Scholl: Heute erscheint auf Deutsch Janne Tellers neuestes Buch, der Roman "Komm". Und Janne Teller ist jetzt bei uns im Studio. Willkommen, Frau Teller.
Janne Teller: Danke schön!
Scholl: In Ihrem Buch "Komm" geht es um einen Verleger, der in einer langen Winternacht in seinem Büro sitzt und in einem Dilemma steckt: Vor ihm liegt das Manuskript, das fertige Buch eines Erfolgsschriftstellers, es verspricht ein großer Bestseller zu werden. Aber jetzt kommt eine Frau zu diesem Verleger und bittet ihn, das Buch nicht zu veröffentlichen, weil darin ihre eigene Geschichte erzählt würde, die furchtbare Geschichte einer Vergewaltigung. Und so entsteht die große Frage des gesamten Buches, die man vielleicht so formulieren könnte: Was darf ein Schriftsteller? War das auch Ihr Ausgangspunkt, Frau Teller, für diesen Text?
Teller: Es war einer meiner Ausgangspunkte, aber ich hatte ein größeres Thema im Kopf. Ich wollte sehen, ein Beruf, da gibt es keine moralische Begrenzung. Man darf alles in der Kunst. Und gibt es doch trotzdem irgendwie eine Grenze, wo das menschliche Gewissen sagt: nein? Es ist genau so in der Kunst, man sagt, alle Grenzüberschreitungen sind gut, aber gibt es nicht doch trotzdem irgendwie eine Grenze, haben wir ein ethisches inneres Barometer?
Scholl: Wer könnte denn aber diese ethische Instanz in der Literatur dann in der Kunst denn sein? Diese Frau, sie ist selbst Schriftstellerin – eine Lyrikerin, die auch im Verlag des Verlegers publiziert wird –, sie hat diese Geschichte ihrem Kollegen erzählt. Jetzt fühlt sie sich verraten, bloßgestellt, gedemütigt, von ihrer Seite aus kann man es verstehen, weil sie sagt, das ist meine Geschichte, die mir ja quasi gestohlen wird. Hat sie trotzdem Recht, wenn sie fordert, dass dieses Buch nicht erscheinen darf?
Teller: Ja, aber sie fordert das nicht, nur, das ist deine Wahl, ...
Scholl: ... sagt sie zum Verleger.
Teller: ... sagt sie zum Verleger. Und danach diskutiert er mit ihrer Stimme, und er diskutiert mit sich selber eigentlich. Und das ist das innere ethische Barometer, der Verleger, er weiß eigentlich, was richtig ist und nicht. Das macht es wirklich schwierig für ihn.
Scholl: Es gab in den letzten Jahren etliche Prozesse um das sogenannte Persönlichkeitsrecht. Da ging es genau um solche Fragen: Wann darf ein Buch veröffentlicht werden, wenn etwas zu Verletzendes über eine Person drin steht, die sich selbst wiedererkannte? In Deutschland etwa hat eine Frau erfolgreich gegen den Schriftsteller Maxim Biller geklagt, und in solchen Fällen geht es immer um die Freiheit der Kunst, die Freiheit des Künstlers, und instinktiv sagt man, ja, der Künstler muss eigentlich alles dürfen. Und Ihr Buch ist eigentlich eher so ein Plädoyer für das Opfer, die Literatur fordert, oder? Für das Opfer.
Teller: Nein, ich habe wirklich versucht, die Fragen ganz offen zu stellen. Wenn man in einer Gesellschaft lebt, wo es viele Grenzen gibt, viele Konventionen und Regeln, ja dann, natürlich ist es sehr wichtig für die Kunst, die Grenzen zu überschreiten. Aber was, wenn wir gar keine Tabus mehr haben? In Regimen mit autokratische Regimen haben wir Schriftsteller, die ihr Leben riskieren, um in Freiheit zu schreiben. Aber hier, in unserer [unverständlich], dann kämpft man dafür, die Rechte seiner Freunde zu, ja, zu verraten. Und ich glaube, das ist eigentlich sehr erbärmlich, finde ich. Warum ist es so, dass zwischenmenschlich, wenn jemand mir eine Heimlichkeit erzählt, und ich dieses verrate zu andere Leute, dann ist es ganz klar für alle, ich bin ein schlechter Mensch. Aber wenn ich es in ein Buch schreibe und sage, dieses ist Literatur, dann bin ich ein Held. Und ich verstehe nicht, wo ist denn der Mut, seine Freunde zu verraten?
Scholl: Das ist ein Dilemma, in dem jetzt dieser Verleger steckt, und es ist insofern ganz reizvoll in Ihrem Buch, weil dieser Verleger nämlich in dieser Nacht auch selbst einen Text schreibt, nämlich eine Rede, die er am nächsten Morgen halten soll vor einer Verlegervereinigung über die Verantwortung eines Verlegers. Und in diese Rede fließt jetzt nun ein, was er jetzt zu diesem aktuellen Fall sich ausdenkt, und er zitiert jetzt ganz viele Bespiele aus der Weltliteratur: Shakespeare, Tolstoi, Balzac, Proust, Thomas Manns "Buddenbrooks" – tolles Beispiel –, wo ganz viel Realität eingeflossen ist, reale Figuren, die Folie gebildet haben, große Weltliteratur, die wir nicht vermissen wollen – und gleichzeitig in Ihrem Sinne sind diese Menschen, diese Autoren, die alles erzählen von ihren Freunden, von ihrer Familie, eigentlich Verräter.
Teller: Es ist wirklich schwierig, ich habe nicht gewusst, wohin dieses Buch mich leiten wollte. Ich schreibe immer über etwas, das ich nicht selber verstehe. Aber was ich langsam gelernt habe, ist, es dreht sich um Macht. Hat man denn Macht, oder schreibt man gegen die Macht, weil wir glauben immer, Schriftsteller, dass wir sind machtlos, und dafür können wir alle schreiben gegen Macht, und das ist richtig, wenn wir gegen Machthaber schreiben. Aber da gibt es eine Macht – ich nenne es die Macht der Feder –, und dann muss man doch auch denken, wie gebrauche ich meine eigene Macht? Und in der Kunst glauben wir doch, dass wir sind die Progressiven. Ich glaube, wir sollten wirklich so progressiv sein, dass wir auch dieses infrage stellen müssen, unseren eigenen Beruf.
Scholl: Deutschlandradio Kultur im Gespräch mit der dänischen Schriftstellerin Janne Teller über ihr neuestes Buch "Komm". Die "Buddenbrooks" von Thomas Mann sind ein sehr bekanntes Beispiel für diese Praxis oder für dieses Dilemma, von dem Sie erzählen, Frau Teller, einer der berühmtesten deutschen Romane. Als er erschien, gab es in Lübeck einen großen Protest, ein Onkel von Thomas Mann hat sogar eine Zeitungsanzeige geschaltet, wo er vom Nestbeschmutzer sprach. Das ist jetzt über 100 Jahre her, und wir erzählen das als drollige Anekdote – damals haben sich viele tief verletzt gefühlt, weil ihr Privates öffentlich wurde. Wie geht es Ihnen denn aber selbst, Frau Teller, in Ihren Büchern, wenn Sie schreiben? Wie viel Wirklichkeit gestatten Sie sich, gestehen Sie sich denn zu?
Teller: Ich glaube, ich habe das Glück, ich habe viel Fantasie. Und mein Problem war immer das Gegenteil, nämlich über Wirklichkeit zu schreiben. Als ich in der UNO gearbeitet habe, konnte ich nicht diesen Bericht schreiben, weil ich wollte immer lieber schreiben, was ich gern gehört hätte, und nicht, was wirklich passiert wäre. Ich brauche ein bisschen die Wirklichkeit für mich selber, aber ich glaube immer, dass wenn man etwas erlebt hat, etwas gefühlt hat und gedacht, dann ist das so leicht, da etwas zu verändern und nicht direkt zu schreiben.
Und auch, weil ich immer über diese großen Fragen schreibe, dann muss ich auch etwas empfinden, das man erzählen kann. Und das finde ich nicht in meinem eigenen Leben oder anderem Leben. Ich muss wirklich etwas erfinden, okay, dies ist die richtige Stimme und die richtige Person, um dieses Problem anzugucken. Ich schreibe sehr oft aus der Perspektive der Männer – ich habe Männer sehr gern und finde sie faszinierend und verstehe sie nicht immer –, und dafür schreibe ich von den Augen eines Mannes sehr oft. Und wenn ich schreibe, bin ich dieser Mann.
Scholl: Ihr Verleger fragt in seiner Rede auch danach – die er in dieser Nacht verfasst –, was eigentlich denn einen Text zur Literatur macht, ab wann es denn jetzt mehr als Autobiografie, Biografie, mehr als Journalismus sei. Und das ist ja auch in diesen Fragen, wenn es um Persönlichkeitsrecht geht, oft die zentrale Frage. Es ist Kunst – also darf die Kunst, darf der Künstler fast alles, oder es ist in seinem Recht. Was würden Sie denn auf die Frage antworten: Was macht einen Text zur Kunst?
Teller: Für mich ist das – da gibt es mehr zwischen den Zeilen, als an den Zeilen. Man fühlt es doch, man weiß es, wenn man etwas liest, kriegt man etwas anderes als nur die Worte.
Scholl: "Komm" – so heißt das neue Buch von Janne Teller. Seit gestern ist es auf Deutsch im Handel, erschienen im Carl Hanser Verlag, aus dem Dänischen übersetzt von Peter Urban-Halle, mit 160 Seiten zum Preis von 16,90 Euro. Und das Buch gibt es auch zum Hören als Audiobook, gelesen von Burghart Klaußner, im Hörbuchverlag. Es kostet 16,99 Euro. Herzlichen Dank für Ihren Besuch, Frau Teller, alles Gute!
Teller: Danke schön!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Janne Teller: Danke schön!
Scholl: In Ihrem Buch "Komm" geht es um einen Verleger, der in einer langen Winternacht in seinem Büro sitzt und in einem Dilemma steckt: Vor ihm liegt das Manuskript, das fertige Buch eines Erfolgsschriftstellers, es verspricht ein großer Bestseller zu werden. Aber jetzt kommt eine Frau zu diesem Verleger und bittet ihn, das Buch nicht zu veröffentlichen, weil darin ihre eigene Geschichte erzählt würde, die furchtbare Geschichte einer Vergewaltigung. Und so entsteht die große Frage des gesamten Buches, die man vielleicht so formulieren könnte: Was darf ein Schriftsteller? War das auch Ihr Ausgangspunkt, Frau Teller, für diesen Text?
Teller: Es war einer meiner Ausgangspunkte, aber ich hatte ein größeres Thema im Kopf. Ich wollte sehen, ein Beruf, da gibt es keine moralische Begrenzung. Man darf alles in der Kunst. Und gibt es doch trotzdem irgendwie eine Grenze, wo das menschliche Gewissen sagt: nein? Es ist genau so in der Kunst, man sagt, alle Grenzüberschreitungen sind gut, aber gibt es nicht doch trotzdem irgendwie eine Grenze, haben wir ein ethisches inneres Barometer?
Scholl: Wer könnte denn aber diese ethische Instanz in der Literatur dann in der Kunst denn sein? Diese Frau, sie ist selbst Schriftstellerin – eine Lyrikerin, die auch im Verlag des Verlegers publiziert wird –, sie hat diese Geschichte ihrem Kollegen erzählt. Jetzt fühlt sie sich verraten, bloßgestellt, gedemütigt, von ihrer Seite aus kann man es verstehen, weil sie sagt, das ist meine Geschichte, die mir ja quasi gestohlen wird. Hat sie trotzdem Recht, wenn sie fordert, dass dieses Buch nicht erscheinen darf?
Teller: Ja, aber sie fordert das nicht, nur, das ist deine Wahl, ...
Scholl: ... sagt sie zum Verleger.
Teller: ... sagt sie zum Verleger. Und danach diskutiert er mit ihrer Stimme, und er diskutiert mit sich selber eigentlich. Und das ist das innere ethische Barometer, der Verleger, er weiß eigentlich, was richtig ist und nicht. Das macht es wirklich schwierig für ihn.
Scholl: Es gab in den letzten Jahren etliche Prozesse um das sogenannte Persönlichkeitsrecht. Da ging es genau um solche Fragen: Wann darf ein Buch veröffentlicht werden, wenn etwas zu Verletzendes über eine Person drin steht, die sich selbst wiedererkannte? In Deutschland etwa hat eine Frau erfolgreich gegen den Schriftsteller Maxim Biller geklagt, und in solchen Fällen geht es immer um die Freiheit der Kunst, die Freiheit des Künstlers, und instinktiv sagt man, ja, der Künstler muss eigentlich alles dürfen. Und Ihr Buch ist eigentlich eher so ein Plädoyer für das Opfer, die Literatur fordert, oder? Für das Opfer.
Teller: Nein, ich habe wirklich versucht, die Fragen ganz offen zu stellen. Wenn man in einer Gesellschaft lebt, wo es viele Grenzen gibt, viele Konventionen und Regeln, ja dann, natürlich ist es sehr wichtig für die Kunst, die Grenzen zu überschreiten. Aber was, wenn wir gar keine Tabus mehr haben? In Regimen mit autokratische Regimen haben wir Schriftsteller, die ihr Leben riskieren, um in Freiheit zu schreiben. Aber hier, in unserer [unverständlich], dann kämpft man dafür, die Rechte seiner Freunde zu, ja, zu verraten. Und ich glaube, das ist eigentlich sehr erbärmlich, finde ich. Warum ist es so, dass zwischenmenschlich, wenn jemand mir eine Heimlichkeit erzählt, und ich dieses verrate zu andere Leute, dann ist es ganz klar für alle, ich bin ein schlechter Mensch. Aber wenn ich es in ein Buch schreibe und sage, dieses ist Literatur, dann bin ich ein Held. Und ich verstehe nicht, wo ist denn der Mut, seine Freunde zu verraten?
Scholl: Das ist ein Dilemma, in dem jetzt dieser Verleger steckt, und es ist insofern ganz reizvoll in Ihrem Buch, weil dieser Verleger nämlich in dieser Nacht auch selbst einen Text schreibt, nämlich eine Rede, die er am nächsten Morgen halten soll vor einer Verlegervereinigung über die Verantwortung eines Verlegers. Und in diese Rede fließt jetzt nun ein, was er jetzt zu diesem aktuellen Fall sich ausdenkt, und er zitiert jetzt ganz viele Bespiele aus der Weltliteratur: Shakespeare, Tolstoi, Balzac, Proust, Thomas Manns "Buddenbrooks" – tolles Beispiel –, wo ganz viel Realität eingeflossen ist, reale Figuren, die Folie gebildet haben, große Weltliteratur, die wir nicht vermissen wollen – und gleichzeitig in Ihrem Sinne sind diese Menschen, diese Autoren, die alles erzählen von ihren Freunden, von ihrer Familie, eigentlich Verräter.
Teller: Es ist wirklich schwierig, ich habe nicht gewusst, wohin dieses Buch mich leiten wollte. Ich schreibe immer über etwas, das ich nicht selber verstehe. Aber was ich langsam gelernt habe, ist, es dreht sich um Macht. Hat man denn Macht, oder schreibt man gegen die Macht, weil wir glauben immer, Schriftsteller, dass wir sind machtlos, und dafür können wir alle schreiben gegen Macht, und das ist richtig, wenn wir gegen Machthaber schreiben. Aber da gibt es eine Macht – ich nenne es die Macht der Feder –, und dann muss man doch auch denken, wie gebrauche ich meine eigene Macht? Und in der Kunst glauben wir doch, dass wir sind die Progressiven. Ich glaube, wir sollten wirklich so progressiv sein, dass wir auch dieses infrage stellen müssen, unseren eigenen Beruf.
Scholl: Deutschlandradio Kultur im Gespräch mit der dänischen Schriftstellerin Janne Teller über ihr neuestes Buch "Komm". Die "Buddenbrooks" von Thomas Mann sind ein sehr bekanntes Beispiel für diese Praxis oder für dieses Dilemma, von dem Sie erzählen, Frau Teller, einer der berühmtesten deutschen Romane. Als er erschien, gab es in Lübeck einen großen Protest, ein Onkel von Thomas Mann hat sogar eine Zeitungsanzeige geschaltet, wo er vom Nestbeschmutzer sprach. Das ist jetzt über 100 Jahre her, und wir erzählen das als drollige Anekdote – damals haben sich viele tief verletzt gefühlt, weil ihr Privates öffentlich wurde. Wie geht es Ihnen denn aber selbst, Frau Teller, in Ihren Büchern, wenn Sie schreiben? Wie viel Wirklichkeit gestatten Sie sich, gestehen Sie sich denn zu?
Teller: Ich glaube, ich habe das Glück, ich habe viel Fantasie. Und mein Problem war immer das Gegenteil, nämlich über Wirklichkeit zu schreiben. Als ich in der UNO gearbeitet habe, konnte ich nicht diesen Bericht schreiben, weil ich wollte immer lieber schreiben, was ich gern gehört hätte, und nicht, was wirklich passiert wäre. Ich brauche ein bisschen die Wirklichkeit für mich selber, aber ich glaube immer, dass wenn man etwas erlebt hat, etwas gefühlt hat und gedacht, dann ist das so leicht, da etwas zu verändern und nicht direkt zu schreiben.
Und auch, weil ich immer über diese großen Fragen schreibe, dann muss ich auch etwas empfinden, das man erzählen kann. Und das finde ich nicht in meinem eigenen Leben oder anderem Leben. Ich muss wirklich etwas erfinden, okay, dies ist die richtige Stimme und die richtige Person, um dieses Problem anzugucken. Ich schreibe sehr oft aus der Perspektive der Männer – ich habe Männer sehr gern und finde sie faszinierend und verstehe sie nicht immer –, und dafür schreibe ich von den Augen eines Mannes sehr oft. Und wenn ich schreibe, bin ich dieser Mann.
Scholl: Ihr Verleger fragt in seiner Rede auch danach – die er in dieser Nacht verfasst –, was eigentlich denn einen Text zur Literatur macht, ab wann es denn jetzt mehr als Autobiografie, Biografie, mehr als Journalismus sei. Und das ist ja auch in diesen Fragen, wenn es um Persönlichkeitsrecht geht, oft die zentrale Frage. Es ist Kunst – also darf die Kunst, darf der Künstler fast alles, oder es ist in seinem Recht. Was würden Sie denn auf die Frage antworten: Was macht einen Text zur Kunst?
Teller: Für mich ist das – da gibt es mehr zwischen den Zeilen, als an den Zeilen. Man fühlt es doch, man weiß es, wenn man etwas liest, kriegt man etwas anderes als nur die Worte.
Scholl: "Komm" – so heißt das neue Buch von Janne Teller. Seit gestern ist es auf Deutsch im Handel, erschienen im Carl Hanser Verlag, aus dem Dänischen übersetzt von Peter Urban-Halle, mit 160 Seiten zum Preis von 16,90 Euro. Und das Buch gibt es auch zum Hören als Audiobook, gelesen von Burghart Klaußner, im Hörbuchverlag. Es kostet 16,99 Euro. Herzlichen Dank für Ihren Besuch, Frau Teller, alles Gute!
Teller: Danke schön!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.