Die "Millennials"
Eine neue Generation von Mediennutzern bringt Bewegung in den amerikanischen Wahlkampf. Was im Internet über die Kandidaten zu lesen ist, registriert sie sofort. Wie ist sie eigentlich, diese neue Generation, die "Millennials", die in den 80ern und 90ern geboren wurde und die bei den Präsidentschaftswahlen rund 30 Prozent der Wählerschaft stellen wird? Das versuchen die beiden politischen Berater Morley Winograd und Michael Hais in ihrem Buch "Millennial Makeover" zu klären.
Rund alle 20 Jahre, so die Theorie des amerikanischen Sozialwissenschaftlers William Strauss, entsteht eine neue Generation mit neuen Werten und neuen Zielen. Während die sogenannten "Baby Boomers", die während der 60er Jahre heranwuchsen, als moralisch und kämpferisch gelten, steht die nachfolgende "Generation X" für ihren Zynismus und ihre Wurzellosigkeit.
Die Millennials sind ganz anders. Sie rebellieren weder gegen die Gesellschaft noch gegen den Kapitalismus, sondern suchen Veränderungen, indem sie vom Innern der Institutionen heraus arbeiten und in ihre Communities integriert sind. Und sie sind multikulturell und weltoffen, sagt Buchautor Morley Winograd.
"Ihre Vielfältigkeit drückt sich darin aus, dass sie sich um ethnische Differenzen nicht kümmern. Das gleiche gilt für das Verhältnis zwischen Männern und Frauen. Sie arbeiten zusammen, ohne sich den Kopf über traditionelle Rollen oder ethnische Herkunft zu zerbrechen. Sie sind optimistisch und selbstbewusst und haben Vertrauen in die Regierung. Und sie nähern sich dem politischen Prozess von einer kollektiven Perspektive her an und neigen daher dazu, die demokratische Partei zu wählen. Dies ist die erste Generation seit 50 Jahren, die sich mehrheitlich eher als liberal oder progressiv denn als konservativ bezeichnet."
Misst man ihn an diesen Eigenschaften, gilt der derzeitige Präsidentschaftskandidat Barak Obama trotz seiner 47 Jahre als vielleicht der erste Millennial. Obama ist der Sohn einer weißen Mutter und eines schwarzen Vaters und galt schon zu Anfang seiner Karriere als dialogbereit und kommunikationsfreudig.
Obwohl er seine Opponentin Hillary Clinton noch nicht vollständig aus dem Feld schlagen konnte, bemüht er sich um ein freundliches Verhältnis mit ihr. Diese Gemeinsamkeiten mit seiner Wählerschaft ist auch der Grund, warum er bei den Jungwählern so immens populär ist, glaubt Winograd.
"Seine Botschaft steht für Kooperation und Vereinigung. Und das ist wichtig, weil diese Generation nicht an Konfrontationen interessiert ist, wie es in den Generationen davor der Fall war. Am wichtigsten aber ist, dass er diese Botschaft mit dem richtigen Medium kombiniert. Er hat mit Hilfe des Internets ein soziales Netzwerk aufgebaut und wird dadurch in vielen Regionen unterstützt."
Tatsächlich haben sich Obama und seine Wahlkampfhelfer schon früh auf das Internet als Kommunikationsmittel verlegt, wo sie neue Helfer rekrutieren und um Spenden werben.
Bei den Millennials liegt er damit voll im Trend, haben doch die meisten längst eine Onlineprofil in Rahmen von sozialen Networkingseiten wie MySpace und Facebook. Sie nutzen bevorzugt E-Mail und Handys, um sich oft und gern mit ihren Freunden auszutauschen, und unterstreichen damit ihre Neigung, sich im Kollektiv zu engagieren. Auch hier grenzen sie sich deutlich von ihren individualistischen Vorgängern ab, meint Winograd.
"Diese Generation organisiert sich um Kommunikationsmittel wie das Internet und soziale Networkingseiten herum, und ihre Mitglieder bleiben auf diese Weise ständig miteinander in Kontakt. Wer eine Frage hat oder Informationen zu etwas braucht, der fragt zuerst seine Freunde. Und das machen sie auch am Arbeitsplatz so. Wenn sie Rat brauchen, dann schließen sie sich mit ihren Freunden kurz, um ein Problem gemeinsam zu lösen."
Die Millennials sind eine große Bevölkerungsgruppe, doppelt so umfangreich wie die Baby Boomers. Weil sie noch so jung sind, könnte sich ihr politischer Einfluss über ein halbes Jahrhundert hinweg auswirken. Michael Hais, Koautor des Buches "Millennial Makeover", glaubt sogar, dass sie die demokratische Partei für die nächsten 40 Jahre an der Macht behalten könnten. Doch ihr Stil würde anders aussehen als bisher.
"Statt dass extreme Linke und extreme Rechte aufeinander einschlagen, wie wir es bisher gesehen haben, wird diese Generation die Menschen zusammenbringen und nach Lösungen suchen, von denen die gesamte Gesellschaft profitieren. Der politische Stil wird anders aussehen.
Und dies führt zu einer geringeren ökonomischen Ungleichheit, weil diese Generation sich um das Wohl aller sorgt. Das gilt auch für die Integration von Homosexuellen, dass diese heiraten dürfen ist überhaupt keine Frage für sie. Und deshalb haben die Millennials mehr Energie für wichtige wirtschaftliche und außenpolitische Fragen."
Die Millennials sind ganz anders. Sie rebellieren weder gegen die Gesellschaft noch gegen den Kapitalismus, sondern suchen Veränderungen, indem sie vom Innern der Institutionen heraus arbeiten und in ihre Communities integriert sind. Und sie sind multikulturell und weltoffen, sagt Buchautor Morley Winograd.
"Ihre Vielfältigkeit drückt sich darin aus, dass sie sich um ethnische Differenzen nicht kümmern. Das gleiche gilt für das Verhältnis zwischen Männern und Frauen. Sie arbeiten zusammen, ohne sich den Kopf über traditionelle Rollen oder ethnische Herkunft zu zerbrechen. Sie sind optimistisch und selbstbewusst und haben Vertrauen in die Regierung. Und sie nähern sich dem politischen Prozess von einer kollektiven Perspektive her an und neigen daher dazu, die demokratische Partei zu wählen. Dies ist die erste Generation seit 50 Jahren, die sich mehrheitlich eher als liberal oder progressiv denn als konservativ bezeichnet."
Misst man ihn an diesen Eigenschaften, gilt der derzeitige Präsidentschaftskandidat Barak Obama trotz seiner 47 Jahre als vielleicht der erste Millennial. Obama ist der Sohn einer weißen Mutter und eines schwarzen Vaters und galt schon zu Anfang seiner Karriere als dialogbereit und kommunikationsfreudig.
Obwohl er seine Opponentin Hillary Clinton noch nicht vollständig aus dem Feld schlagen konnte, bemüht er sich um ein freundliches Verhältnis mit ihr. Diese Gemeinsamkeiten mit seiner Wählerschaft ist auch der Grund, warum er bei den Jungwählern so immens populär ist, glaubt Winograd.
"Seine Botschaft steht für Kooperation und Vereinigung. Und das ist wichtig, weil diese Generation nicht an Konfrontationen interessiert ist, wie es in den Generationen davor der Fall war. Am wichtigsten aber ist, dass er diese Botschaft mit dem richtigen Medium kombiniert. Er hat mit Hilfe des Internets ein soziales Netzwerk aufgebaut und wird dadurch in vielen Regionen unterstützt."
Tatsächlich haben sich Obama und seine Wahlkampfhelfer schon früh auf das Internet als Kommunikationsmittel verlegt, wo sie neue Helfer rekrutieren und um Spenden werben.
Bei den Millennials liegt er damit voll im Trend, haben doch die meisten längst eine Onlineprofil in Rahmen von sozialen Networkingseiten wie MySpace und Facebook. Sie nutzen bevorzugt E-Mail und Handys, um sich oft und gern mit ihren Freunden auszutauschen, und unterstreichen damit ihre Neigung, sich im Kollektiv zu engagieren. Auch hier grenzen sie sich deutlich von ihren individualistischen Vorgängern ab, meint Winograd.
"Diese Generation organisiert sich um Kommunikationsmittel wie das Internet und soziale Networkingseiten herum, und ihre Mitglieder bleiben auf diese Weise ständig miteinander in Kontakt. Wer eine Frage hat oder Informationen zu etwas braucht, der fragt zuerst seine Freunde. Und das machen sie auch am Arbeitsplatz so. Wenn sie Rat brauchen, dann schließen sie sich mit ihren Freunden kurz, um ein Problem gemeinsam zu lösen."
Die Millennials sind eine große Bevölkerungsgruppe, doppelt so umfangreich wie die Baby Boomers. Weil sie noch so jung sind, könnte sich ihr politischer Einfluss über ein halbes Jahrhundert hinweg auswirken. Michael Hais, Koautor des Buches "Millennial Makeover", glaubt sogar, dass sie die demokratische Partei für die nächsten 40 Jahre an der Macht behalten könnten. Doch ihr Stil würde anders aussehen als bisher.
"Statt dass extreme Linke und extreme Rechte aufeinander einschlagen, wie wir es bisher gesehen haben, wird diese Generation die Menschen zusammenbringen und nach Lösungen suchen, von denen die gesamte Gesellschaft profitieren. Der politische Stil wird anders aussehen.
Und dies führt zu einer geringeren ökonomischen Ungleichheit, weil diese Generation sich um das Wohl aller sorgt. Das gilt auch für die Integration von Homosexuellen, dass diese heiraten dürfen ist überhaupt keine Frage für sie. Und deshalb haben die Millennials mehr Energie für wichtige wirtschaftliche und außenpolitische Fragen."