Mittelalterliche Osterspiele und ihre Musik

Lebendige Liturgie

Eine Gruppe kostümierter Menschen haben die Hände erhoben.
Die Osterfestspiele wurden immer mehr zum liturgischen Höhepunkt für die Gemeinden. © Pexels / Ivan Samkov
Von Stefan Klöckner |
Wie enstanden die liturgischen Spiele? Die Musik spielte damals eine große Rolle. Die Sendung blickt auf die Quellen, auf die verwendeten Instrumente und fragt, was von wem gesungen wurde, denn Frauen war die Mitwirkung nicht immer gestattet.
Schon im 10. Jahrhundert setzte mit Blick auf die christliche Liturgie eine bedeutsame Entwicklung ein: Die gottesdienstlichen Handlungen wurden durch szenische Elemente ergänzt, die den Inhalt der Heiligen Schrift nachspielten und für die Gläubigen anschaulich machten. Zum Kern dieser liturgischen Erweiterungen gehören die weit verbreiteten Osterspiele.

Theatralische Liturgie-Vermittlung

Frauen (aber auch Männer!) verkleiden sich bis heute als die sogenannten „drei Marien”, die nach der Beisetzung Jesu zum Grab kam, um den Leichnam zu salben. Sie begegnen dem Engel, der ihnen zuruft: „Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Christus ist auferstanden - geht, und sagt es seinen Jüngern!”
Bestand ein Osterspiel zuerst nur aus vier kurzen Sätzen, so kamen im Laufe der Zeit immer mehr biblische und außerbiblische Szenen hinzu, bis das Spiel den Rahmen der Liturgie sprengte, wurde folglich ausgegliedert und auf den Marktplatz vor der Kirche verlagert.
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