Vom "Making-of" berichtet dieses 360°-Video des Schweizer Fernsehens:
Der erste "Tatort" in Echtzeit
Ein Tatort wie ein Theaterstück: In nur einer Kameraeinstellung hat Regisseur Dani Levy seine Episode gedreht. Eine "tolle Idee", aber auch ein Wahnsinnsaufwand, meint Hauptdarstellerin Delia Mayer. Im Interview berichtet sie von den Dreharbeiten.
Im Kultur- und Kongresszentrum Luzern wird während eines Benefiz-Konzerts der Klarinettist des Orchesters ermordet. Kommissarin Liz Ritschard ist zufällig unter den Konzertbesuchern und ermittelt - im Abendkleid. Denn der Tatort "Die Musik stirbt zuletzt", den Regisseur Dani Levy im Auftrag des Schweizer Fernsehens inszeniert hat, ist ein sogenannter "One Shot": ein Film, der gewissermaßen in Echtzeit, mit nur einer Kameraeinstellung gedreht wurde. Am Sonntag, den 5. August, um 20.15 Uhr wird er im Ersten ausgestrahlt.
"Total cool, die Grenzen zu sprengen"
Schauspielerin Delia Mayer spielt die ermittelnde Kommissarin. Sie war von Anfang an begeistert von der ungewöhnlichen Machart:
"Eine tolle Form", sagte sie im Deutschlandfunk Kultur. "Ich finde es ja grundsätzlich total cool, wenn man die Grenzen, die gegeben sind, sprengt. Und das sprengt natürlich den Rahmen von einem normalen Tatort-Dreh."
Naturgemäß verliefen die Dreharbeiten anders als bei anderen "Tatort"-Produktionen. So habe es zum Beispiel - wie bei einem Theaterstück - vier Wochen Probezeit gegeben. Auch der Zusammenhalt im Team sei größer gewesen: "Alle waren immer anwesend. Und dadurch wächst das Team auch ganz anders zusammen. Weil, bei normalen Drehs lerne ich ja gewisse Schauspieler gar nicht kennen."
Eine Theaterbühne von fast einem Quadratkilometer
Logistisch und technisch sei ein solcher "Tatort" natürlich mit einem "Wahnsinnsaufwand" verbunden, sagt Delia Mayer. Denn der Film spiele nicht nur im sehr großen Festspielhaus, sondern auch noch in der Umgebung und über den Bahnhof Luzern: "Man kann sich also vorstellen, eine Theaterbühne, die auf fast einem Quadratkilometer stattfindet."
(uko)