Fromm bis frivol
Verschleppt, vergessen, wiederentdeckt: In Schweden fand man die wertvolle und enorm abwechslungsreiche Musiksammlung des Mainzer Domvikars Franz Schilling aus dem 16. Jahrhundert. Nicht nur Kirchliches findet sich darin, auch derbe wie erotische Gesänge.
Durch Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg, napoleonische Besatzung und schweres Bombardement im zweiten Weltkrieg ging ein Großteil der Quellen zur Musikgeschichte von Mainz verloren.
Schmerzlich ist insbesondere der Verlust älterer Notenbestände, war die Stadt doch seit der Römerzeit ein Zentrum der Kirchenmusikpflege. Nun lässt sich jedoch etwas Licht ins Dunkel bringen, denn aus Beständen der Universitätsbibliothek Uppsala konnte unlängst eine größere Sammlung Mainzer Figuralmusik rekonstruiert werden.
Bücher gesucht
Die Sammlung erbeutete einst der Schwedenkönig Gustav Adolf 1631, der gezielt Bibliotheken nach Schätzen durchsuchen ließ, um wertvolle Stücke zu beschlagnahmen, darunter auch die umfangreiche Musiksammlung des Mainzer Domvikars Franz Schilling.