Die Olympischen Spiel in China
Mit vollmundigen Ankündigungen sicherte sich China den Zuschlag für die Austragung der Olympischen Sommerspiele und weckte damit hohe Erwartungen. Gleichzeitig nahm man mit großen Versprechungen den Gegnern der chinesischen Bewerbung den Wind aus den Segeln.
Bei der Vergabe 2001 hatte die chinesische Führung dem Internationalen Olympischen Komitee zugesagt, dass sich das Land der Welt öffnen, die Menschenrechtssituation verbessern und die Medienfreiheit respektieren würde. Doch wie es scheint, wird Olympia in Sachen Demokratie, Meinungsfreiheit, Menschenrechte, der Tibetfrage oder Zensur wenig bewirken. Offenheit vorgaukeln und massive Sicherheitskontrollen demonstrieren passt nicht zusammen.
Eines deutet sich jetzt schon an: China - das Reich der Mitte – mit seiner ungeheueren Komplexität - hält nur die olympischen Versprechen ein, die sich in das Konzept des Landes einfügen. Der Glanz der Spiele soll auf die Führung zurückfallen und Versäumnisse vergessen machen. Die neue Großmacht will sich als Modell für schnelles Wachstum und Modernität der Weltöffentlichkeit präsentieren und aus dem Schatten seiner schwierigen Geschichte treten. Doch die politischen Konflikte in der Taiwan- und Tibet-Frage haben das internationale Image Chinas arg ramponiert.
Bei dem täglichen Achterbahn fahren der Regierung und der Sicherheitsorgane muss sich das IOC Fragen lassen, ob es noch über die Hoheit der Spiele verfügt. Spätestens jetzt muss der Herr der Ringe, Präsident Jaques Rogge, erkennen, wie wenig Einfluss das IOC im Machtgefüge der chinesischen Politik in Wirklichkeit hat und dass China die Spiele zur Darstellung des politischen Führungsanspruchs benutzt.
Bei den Kapriolen der IOC-Funktionäre ist das Fundament des global operierenden Sportkonzerns brüchig geworden, auch wenn der deutsche Beschwichtiger und Abwiegler, IOC-Vize-Präsident Thomas Bach, die chinesischen Gastgeber hartnäckig verteidigt und sich hinter der Tatsache verschanzt, dass das IOC kein politisches Mandat habe. Die Risse in der sogenannten olympischen Familie treten täglich mehr zutage und haben diese in eine Glaubwürdigkeitskrise gestürzt, weil man sich in die Hände der chinesischen Organisatoren und Regierung begeben hat.
Unser Verständnis von der olympischen Idee ist nicht gleich zusetzten mit den chinesischen Vorstellungen. Für die Pekinger Führung zählt nur eins – die Amerikaner im Medaillenspiegel zu überholen. Man will der Welt demonstrieren, dass man die neue Nummer eins ist, denn nie zuvor waren Medaillen und Siege wichtiger als jetzt.
Als China bei den letzten Olympischen Spielen in Athen mit 32 Gold- ,17
Silber- und 14 Bronzemedaillen erstmals Russland überholte und Platz zwei hinter den USA belegte, wurde einem klar, dass die Millionen Gelder, die der Staat seit Jahren in sein Sportsystem – mit mehr als 400 Eliteschulen – steckt, Früchte trägt. Zum Vergleich: Vor 20 Jahren in Seoul gab es für die Volksrepublik gerade mal fünf Goldmedaillen. So gesehen muss man in den kommenden zwei Wochen von einer nie dagewesenen Machtdemonstration ausgehen, wobei der Druck für die Athleten ins Unermessliche geht. Es geht um das Prestige und das Ansehen eines Volkes, das mit 1,3 Milliarden Menschen ein Fünftel der Weltbevölkerung ausmacht. Chinesischer Sport ist Staatssport und wird von oben nach unten gesteuert. Allein die Leistung zählt – nicht der Einzelne, der Mensch der Sportler.
Politische Verfolgung, Willkür, Zwangsenteignungen und massive Einschränkungen der Meinungsfreiheit sind an der Tagesordnung, trotz zahlreicher Initiativen , mit denen das Land versucht, sein Image aufzupolieren. Und weil sich die politische Führung seit Monaten viel Sorgen um ihr internationales Ansehen macht, gibt man sich lächelnd Mühe, das öffentliche Bild so erscheinen zu lassen, als ob sich die Situation verbessere.
Als viertgrößte Wirtschaftsmacht der Welt und derzeit zweitgrößte Exportnation mit den höchsten Devisenreserven, will China mit Hilfe der Olympischen Spiele endgültig auf die Bühne der Weltwirtschaft drängen und den Gezeitenwandel einläuten. Die weitreichenden Öffnungen seit 1978, die das Land in seiner jüngsten Geschichte aus eigener Kraft unternommen hat, könnten jäh unterbrochen werden, denn das krampfhafte Festhalten an bestehenden politischen Strukturen kann dazu führen, dass das Reich der Mitte den ersehnten Anschluss in ein neues modernes Zeitalter verpasst.
Erst in zwei Wochen entscheidet es sich, ob der olympische Debütantenball des neuen China ein erfolgreicher Triumphzug war oder nicht. Die Art und Weise wie eine neue Infrastruktur ausgebaut wurde, sucht ihresgleichen. Nie zuvor gab es Olympische Spiele mit einer vergleichbaren Perfektion.
Im Reich der Mitte hat sich viel bewegt. Der Austausch der Kulturen wird Veränderungen bewirken. Die Olympischen Spiele können nur einen Öffnungsprozess herbeiführen für eine Gesellschaft, die zuvor äußerst verschlossen war. Nichts wird nach dem Pekinger Ereignis mehr so sein wie es vorher war. Das muss auch die westliche Welt akzeptieren.
Eines deutet sich jetzt schon an: China - das Reich der Mitte – mit seiner ungeheueren Komplexität - hält nur die olympischen Versprechen ein, die sich in das Konzept des Landes einfügen. Der Glanz der Spiele soll auf die Führung zurückfallen und Versäumnisse vergessen machen. Die neue Großmacht will sich als Modell für schnelles Wachstum und Modernität der Weltöffentlichkeit präsentieren und aus dem Schatten seiner schwierigen Geschichte treten. Doch die politischen Konflikte in der Taiwan- und Tibet-Frage haben das internationale Image Chinas arg ramponiert.
Bei dem täglichen Achterbahn fahren der Regierung und der Sicherheitsorgane muss sich das IOC Fragen lassen, ob es noch über die Hoheit der Spiele verfügt. Spätestens jetzt muss der Herr der Ringe, Präsident Jaques Rogge, erkennen, wie wenig Einfluss das IOC im Machtgefüge der chinesischen Politik in Wirklichkeit hat und dass China die Spiele zur Darstellung des politischen Führungsanspruchs benutzt.
Bei den Kapriolen der IOC-Funktionäre ist das Fundament des global operierenden Sportkonzerns brüchig geworden, auch wenn der deutsche Beschwichtiger und Abwiegler, IOC-Vize-Präsident Thomas Bach, die chinesischen Gastgeber hartnäckig verteidigt und sich hinter der Tatsache verschanzt, dass das IOC kein politisches Mandat habe. Die Risse in der sogenannten olympischen Familie treten täglich mehr zutage und haben diese in eine Glaubwürdigkeitskrise gestürzt, weil man sich in die Hände der chinesischen Organisatoren und Regierung begeben hat.
Unser Verständnis von der olympischen Idee ist nicht gleich zusetzten mit den chinesischen Vorstellungen. Für die Pekinger Führung zählt nur eins – die Amerikaner im Medaillenspiegel zu überholen. Man will der Welt demonstrieren, dass man die neue Nummer eins ist, denn nie zuvor waren Medaillen und Siege wichtiger als jetzt.
Als China bei den letzten Olympischen Spielen in Athen mit 32 Gold- ,17
Silber- und 14 Bronzemedaillen erstmals Russland überholte und Platz zwei hinter den USA belegte, wurde einem klar, dass die Millionen Gelder, die der Staat seit Jahren in sein Sportsystem – mit mehr als 400 Eliteschulen – steckt, Früchte trägt. Zum Vergleich: Vor 20 Jahren in Seoul gab es für die Volksrepublik gerade mal fünf Goldmedaillen. So gesehen muss man in den kommenden zwei Wochen von einer nie dagewesenen Machtdemonstration ausgehen, wobei der Druck für die Athleten ins Unermessliche geht. Es geht um das Prestige und das Ansehen eines Volkes, das mit 1,3 Milliarden Menschen ein Fünftel der Weltbevölkerung ausmacht. Chinesischer Sport ist Staatssport und wird von oben nach unten gesteuert. Allein die Leistung zählt – nicht der Einzelne, der Mensch der Sportler.
Politische Verfolgung, Willkür, Zwangsenteignungen und massive Einschränkungen der Meinungsfreiheit sind an der Tagesordnung, trotz zahlreicher Initiativen , mit denen das Land versucht, sein Image aufzupolieren. Und weil sich die politische Führung seit Monaten viel Sorgen um ihr internationales Ansehen macht, gibt man sich lächelnd Mühe, das öffentliche Bild so erscheinen zu lassen, als ob sich die Situation verbessere.
Als viertgrößte Wirtschaftsmacht der Welt und derzeit zweitgrößte Exportnation mit den höchsten Devisenreserven, will China mit Hilfe der Olympischen Spiele endgültig auf die Bühne der Weltwirtschaft drängen und den Gezeitenwandel einläuten. Die weitreichenden Öffnungen seit 1978, die das Land in seiner jüngsten Geschichte aus eigener Kraft unternommen hat, könnten jäh unterbrochen werden, denn das krampfhafte Festhalten an bestehenden politischen Strukturen kann dazu führen, dass das Reich der Mitte den ersehnten Anschluss in ein neues modernes Zeitalter verpasst.
Erst in zwei Wochen entscheidet es sich, ob der olympische Debütantenball des neuen China ein erfolgreicher Triumphzug war oder nicht. Die Art und Weise wie eine neue Infrastruktur ausgebaut wurde, sucht ihresgleichen. Nie zuvor gab es Olympische Spiele mit einer vergleichbaren Perfektion.
Im Reich der Mitte hat sich viel bewegt. Der Austausch der Kulturen wird Veränderungen bewirken. Die Olympischen Spiele können nur einen Öffnungsprozess herbeiführen für eine Gesellschaft, die zuvor äußerst verschlossen war. Nichts wird nach dem Pekinger Ereignis mehr so sein wie es vorher war. Das muss auch die westliche Welt akzeptieren.