Die Revolution spricht Bayerisch

Von Noemi Schneider |
Ein junger Mann aus Niederbayern träumt heimlich von der Revolution. Und so macht er sich kurz nach dem Abitur mit zwei Kumpels in einem gestohlenen Lieferwagen auf den Weg nach Moskau, wo Fidel Castro sprechen soll. Doch nicht alles läuft wie geplant.
"Franky McCourt sagt, die unglücklichste Kindheit ist die irisch-katholische, ich fürchte der Gute hatte keine Ahnung von der Kindheit eines niederbayerischen Revolutionärs, da nach der landläufigen Meinung immer ein direkter Zusammenhang zwischen sozial-romantischem Idealismus und biographischem Leidensdruck bestehen muss, hatte ich äußerst schlechte Startbedingungen."

Quirin ist 19 Jahre alt und macht gerade sein Abitur, aber eigentlich träumt er von einem Leben als Revolutionär namens Qirinales. Gemeinsam mit seinen besten Freunden Joker, einem Zigarren rauchenden niederbayerischen Dandy, und Wurschti, einem Metzgerssohn mit Dreadlocks und einer Vorliebe für Speed Metal, hat er es irgendwie geschafft die Schulzeit in der niederbayerischen Provinz zu überleben.

Der Versuch, die Abiturfeier für eine politische Aktion zu nutzen, misslingt leider gründlich. Und als Quirin erfährt, dass Fidel Castro in 10 Tagen auf dem Roten Platz in Moskau sprechen soll, wollen die drei so schnell wie möglich Richtung Osten aufbrechen, doch Quirins Freundin Eva ist alles andere als begeistert.

"Quirin, wennst des jetz machen musst, dann mach's, aber ich werd am 12. Juli da nach Wien fahren und werd dort vorsingen und wenn du nicht mitkommst und lieber irgendwelchen Visionen in Moskau hinterher rennst, dann, dann fick doch die Revolution."

Ohne Freundin, mit einem Kasten Spezi, einer Handvoll Zigarren und einer veralteten Karte machen sie sich im geklauten Lieferwagen der Metzgerei von Wurschtis Eltern auf den Weg. Doch kurz vor dem Ziel stranden sie mitten in der russischen Pampa und treffen in einem scheinbar verlassenen Kloster auf den Überlebenskünstler Trotta.

"Also, ich rekapituliere, Ihr habt's eure Zeugnisse verbrannt, hobt's a Auto klaut,
und jetzt wollt's an Fidel Castro aufm roten Platz in Moskau treffen, ha?" - "So ungefähr."

Die drei sitzen erstmal fest und die Stimmung im Revoluzzertrio sinkt auf den Gefrierpunkt. Und auf einmal geht es um eine andere Revolution.

Filmhomepage "Trans Bavaria"