Die Samaritaner
Sie sind die kleinste ethnische Minderheit der Welt, ihre Gemeinde zählt gerade mal 650 Mitglieder: Rund 300 davon leben heute in Israel, die andere Hälfte hat sich im Westjordanland, an den Hängen des Berg Gerizim bei Nablus, niedergelassen. Der Berg ist ein den Samaritanern heiliger Ort: Hier, so glauben sie, ist nicht nur Noahs Arche einst gestrandet, dies ist dem Glauben der Samaritaner zufolge auch der Ort, an dem Abraham seinen Sohn Isaac, von dessen Sohn Jakob sie alle abzustammen glauben, Gott zum Opfer angeboten hat. Zudem soll hier, auf dem Berg Gerizim - und nicht, wie Juden und Christen glauben, in Jerusalem - einmal der Messias erscheinen.
Einst gehörten die Samaritaner, die in der Bibel als Samariter bekannt sind, zum Judentum, zu den Bewohnern des israelitischen Nordreiches. Von den Verschleppungen der Juden durch die Assyrer ins Babylonische Exil waren die Vorfahren der heutigen Samaritaner jedoch verschont geblieben.
Sie blieben zurück und vermischten sich mit den babylonischen Siedlern. Den aus der Gefangenschaft heimkehrenden Juden galten sie daher als unrein.
Der Kontakt und Austausch mit den Fremden - für die Samaritaner ein Thema, das sie über die Jahrhunderte hinweg begleitete: Zwar nahmen sie, wohl auch des Überlebens willen, manche Verhaltensweisen der jeweiligen Herrscher dieser Region an und integrierten diese in ihre eigenen Traditionen - doch zugleich schafften sie es, sich über die Jahrhunderte hinweg ihren eigenen Glauben und ihre Kultur zu bewahren.
Die Traditionen bestimmen bis heute den Alltag: Der Shabbat beispielsweise wird durch strenge Vorschriften geregelt - wie bei den orthodoxen jüdischen Gemeinden, muss während dieser Zeit alle Arbeit ruhen, darf kein Licht darf gemacht ("Kein Feuer entzündet") werden und fast während des gesamten Shabbat über beten die Männer und lesen aus den heiligen Schriften.
Zu denen zählen die Samaritaner ausschließlich die fünf Bücher Moses, die sie in der ursprünglichen hebräischen Schrift, die auf dem phönizischen Alphabet basiert, schreiben und bis heute oftmals eigenhändig kopieren.
Im Alltag jedoch wird Arabisch gesprochen - und Hebräisch, beides sind Muttersprachen der Samaritaner. Sie bewegen sich frei und ohne größere Konflikte sowohl zwischen Israelis als auch zwischen Palästinensern - etwas, das in dieser Region eigentlich undenkbar ist. Doch die Samaritaner verstehen sich sowohl als Israelis als auch als Palästinenser, sie haben zwei Pässe, sind im palästinensischen Parlament vertreten und werden zugleich von Israel unterstützt.
Aufgrund ihrer besonderen Position hatten die Bewohner von Mount Gerizim auch bereits versucht, ihren heiligen Berg zu einem Berg des Friedens, einer Begegnungsstätte beider verfeindeten Parteien zu machen - bisher jedoch ohne Erfolg.
Dennoch: So problemlos sich der Kontakt mit beiden Konfliktparteien auch gestaltet und so reibungslos er auch funktionieren mag, die Samaritaner achten streng darauf, sich mit keiner der beiden Gemeinden zu "vermischen": Heiraten werden ausschließlich untereinander geschlossen. Doch weil das bei dieser äußerst winzigen Gemeinde, die sich aus nur fünf Familien, die dazu noch untereinander verwandt sind, zusammensetzt, schwierig gestaltet und weil die Zahl derjenigen, die an Erbkrankheiten leiden, besonders hoch ist, wurde es jüngst Männern gestattet, auch Frauen zu heiraten, die nicht zu der Gemeinde gehören. Diese jedoch werden dazu verpflichtet, die alten Traditionen zu übernehmen und zu wahren - und diese an ihre Nachkommen weiterzugeben. So soll sichergestellt werden, dass die kleine Glaubensgemeinde auch in Zukunft noch weiter existieren wird.
Sie blieben zurück und vermischten sich mit den babylonischen Siedlern. Den aus der Gefangenschaft heimkehrenden Juden galten sie daher als unrein.
Der Kontakt und Austausch mit den Fremden - für die Samaritaner ein Thema, das sie über die Jahrhunderte hinweg begleitete: Zwar nahmen sie, wohl auch des Überlebens willen, manche Verhaltensweisen der jeweiligen Herrscher dieser Region an und integrierten diese in ihre eigenen Traditionen - doch zugleich schafften sie es, sich über die Jahrhunderte hinweg ihren eigenen Glauben und ihre Kultur zu bewahren.
Die Traditionen bestimmen bis heute den Alltag: Der Shabbat beispielsweise wird durch strenge Vorschriften geregelt - wie bei den orthodoxen jüdischen Gemeinden, muss während dieser Zeit alle Arbeit ruhen, darf kein Licht darf gemacht ("Kein Feuer entzündet") werden und fast während des gesamten Shabbat über beten die Männer und lesen aus den heiligen Schriften.
Zu denen zählen die Samaritaner ausschließlich die fünf Bücher Moses, die sie in der ursprünglichen hebräischen Schrift, die auf dem phönizischen Alphabet basiert, schreiben und bis heute oftmals eigenhändig kopieren.
Im Alltag jedoch wird Arabisch gesprochen - und Hebräisch, beides sind Muttersprachen der Samaritaner. Sie bewegen sich frei und ohne größere Konflikte sowohl zwischen Israelis als auch zwischen Palästinensern - etwas, das in dieser Region eigentlich undenkbar ist. Doch die Samaritaner verstehen sich sowohl als Israelis als auch als Palästinenser, sie haben zwei Pässe, sind im palästinensischen Parlament vertreten und werden zugleich von Israel unterstützt.
Aufgrund ihrer besonderen Position hatten die Bewohner von Mount Gerizim auch bereits versucht, ihren heiligen Berg zu einem Berg des Friedens, einer Begegnungsstätte beider verfeindeten Parteien zu machen - bisher jedoch ohne Erfolg.
Dennoch: So problemlos sich der Kontakt mit beiden Konfliktparteien auch gestaltet und so reibungslos er auch funktionieren mag, die Samaritaner achten streng darauf, sich mit keiner der beiden Gemeinden zu "vermischen": Heiraten werden ausschließlich untereinander geschlossen. Doch weil das bei dieser äußerst winzigen Gemeinde, die sich aus nur fünf Familien, die dazu noch untereinander verwandt sind, zusammensetzt, schwierig gestaltet und weil die Zahl derjenigen, die an Erbkrankheiten leiden, besonders hoch ist, wurde es jüngst Männern gestattet, auch Frauen zu heiraten, die nicht zu der Gemeinde gehören. Diese jedoch werden dazu verpflichtet, die alten Traditionen zu übernehmen und zu wahren - und diese an ihre Nachkommen weiterzugeben. So soll sichergestellt werden, dass die kleine Glaubensgemeinde auch in Zukunft noch weiter existieren wird.