„Der Baumarkt ist mein Lieblingsort“
Die Ohren für Neues öffnen. Mit originellen und interdisziplinären Programmen oder
atemberaubendem Spielweisen. Der "Dwight und Ursula Mamlokpreis für zeitgenössische Musik" geht 2020 an die Schlagzeugerin Leonie Klein und an das Ensemble Bayona.
Ihren Traum leben. Das hat die Komponistin Ursula Mamlok ihr ganzes Leben lang getan. 1923 in Berlin geboren, musste sie bald mit ihren Eltern vor den Nazis fliehen. Ecuador war zwar ein sicherer Ort, aber keiner, an dem sie Antworten auf ihr neugierigen Fragen nach Kunst, Kultur und Musik bekam. Die 17-Jährige reiste allein nach New York, suchte sich in der "Mannes School of Music" Lehrer bzw. Künstler, die sie in Musik und vor allem in neuer Musik unterrichteten.
Starker Wille für die Musik
Einfach war das für die junge Frau mit nur wenig Geld nicht. Und so war der Weg zu ihrem "Master of music" verschlungen und lang. Erst 1957 konnte die junge Komponistin ihr Hochschulstudium offiziell abschließen. Das Werk der Komponistin, die 1947 Dwight Mamlok heiratete, umfasst Orchesterwerke und vor allem Kammermusik, 75 Werke sind verzeichnet.
Das Werk von Ursula Mamlok
Der "Dwight und Ursula Mamlok-Preis" wird seit 2018 an Solisten und Ensembles vergeben, die sich insbesondere der Aufführung zeitgenössischer Musik widmen und daran interessiert sind, die Musik der Komponistin aufzuführen. 2020 erhalten die Schlagzeugerin Leonie Klein aus Karlsruhe den Preis sowie das internationale Ensemble Bayona aus Saragossa.
Das Festkonzert im Konzerthaus Berlin am 5. Mai musste leider abgesagt werden. Die Stiftung plant das Preisträgerkonzert für Frühjahr 2021. Im Einstand erzählt Leonie Klein über den Preis, über neue Musik, ihre Zeit im Lockdown und ihre Klangsuche im Baumarkt.