Die Stadt Donauwörth distanziert sich von dem Komponisten Werner Egk

Die Stadt Donauwörth distanziert sich von dem seit langem wegen seiner Rolle in der NS-Zeit umstrittenen Komponisten und Ehrenbürger Werner Egk. Der Stadtrat der nordschwäbischen Stadt beschloss am Donnerstagabend mehrheitlich verschiedene Maßnahmen, um mit dem Gedenken an Egk (1901-1983) künftig differenziert umzugehen. Zum einen soll der Grabstätte der Eheleute Egk der Status eines Ehrengrabes aberkannt werden. Außerdem sollen der Werner-Egk-Kulturpreis der Stadt nicht mehr vergeben und die nach ihm benannte Musikschule der Stadt umbenannt werden. Auch die Werner-Egk-Begegnungsstätte soll überarbeitet werden. Eine neue Studie über Egk hatte ergeben, dass der in einem Donauwörther Stadtteil geborene Musiker ein Antisemit gewesen sei. Er hatte in der NS-Zeit Karriere gemacht und unter anderem für die von den Nazis missbrauchten Olympischen Spiele von 1936 Festmusik geliefert. Bislang wurde er allerdings nur als opportunistischer Nutznießer und nicht als Anhänger der Hitler-Ideologie gesehen. Nach dem Krieg komponierte Egk weiter und wurde in Deutschland als Künstler verehrt.