Die Strippenzieherin aus der Uckermark
Die Uckermarck ist riesig, aber statistisch gesehen nahezu unbewohnt. In der politischen Praxis komplettiert deshalb ein Teil des Kreises Barnim den Wahlkreis im Nordosten Brandenburgs - den vor vier Jahren plötzlich und unerwartet Sabine Stüber von der Linken eroberte.
Den Wahlabend 2009 hat sie im Prenzlauer Schützenhaus überrascht erlebt: Sieg für die eher unbekannte Kandidatin der LINKEN, gegen das SPD-Urgestein Markus Meckel, den letzten DDR-Außenminister, die deshalb jetzt vor politischem Selbstbewusstsein nur so strotzt:
"Ich habe gelernt, Erfolg ist eine Sache der Zielsetzung. Und ich hab gedacht Markus Meckel ist schon 19 Jahre lang im Deutschen Bundestag und es ist an der Zeit, dass ein Personenwechsel durch mich erfolgen sollte."
Sabine Stüber ist ein typisches Kind der DDR. Sie stammt aus Prenzlau in der Uckermark, Vater Berufsoffizier, nach der der Schule Arbeiter- und Bauernfakultät ‚Walter Ulbricht’ in Halle.
"Das war der Fortschritt, als die ABFen eigentlich gegründet worden sind."
Sie lernt Russisch, studiert in der Sowjetunion wird Ingenieur für Landmaschinenbau. Ab Mitte der 80er-Jahre arbeitet sie am Institut für Pflanzenschutzforschung in Eberswalde; bis zu dessen Abwicklung.
Die Freiheit nach der Vereinigung zeigt ihr die Schattenseiten des Kapitalismus: Arbeitslosigkeit, ABM und SAM und sonstige Förderstellen des zweiten Arbeitsmarktes, weil es den ersten in der Uckermark faktisch nicht gibt. Schließlich Koordinatorin für das Regionalbudget. Seit 2009 Bundestag. Ihre ersten Erfahrungen?
"Ich habe gelernt, Erfolg ist eine Sache der Zielsetzung. Und ich hab gedacht Markus Meckel ist schon 19 Jahre lang im Deutschen Bundestag und es ist an der Zeit, dass ein Personenwechsel durch mich erfolgen sollte."
Sabine Stüber ist ein typisches Kind der DDR. Sie stammt aus Prenzlau in der Uckermark, Vater Berufsoffizier, nach der der Schule Arbeiter- und Bauernfakultät ‚Walter Ulbricht’ in Halle.
"Das war der Fortschritt, als die ABFen eigentlich gegründet worden sind."
Sie lernt Russisch, studiert in der Sowjetunion wird Ingenieur für Landmaschinenbau. Ab Mitte der 80er-Jahre arbeitet sie am Institut für Pflanzenschutzforschung in Eberswalde; bis zu dessen Abwicklung.
Die Freiheit nach der Vereinigung zeigt ihr die Schattenseiten des Kapitalismus: Arbeitslosigkeit, ABM und SAM und sonstige Förderstellen des zweiten Arbeitsmarktes, weil es den ersten in der Uckermark faktisch nicht gibt. Schließlich Koordinatorin für das Regionalbudget. Seit 2009 Bundestag. Ihre ersten Erfahrungen?
"Ich war noch nie im Deutschen Bundestag. Ich war lange Zeit Arbeit suchend, wie man neudeutsch so sagt, ich bin politisch interessiert, schon immer gewesen, ich hab PHOENIX gekuckt, und deshalb kannte ich den Bundestag zumindest von außen."
Die Fahrten zum Arbeitsplatz in Berlin macht Sabine Stüber in der 1. Klasse der Bahn. Meist liest sie, während sie sich durch die Barnimer Landschaft fahren lässt. Manchmal redet sie auch mit den anderen Passagieren. Dazu gehört Axel Vogel, Fraktionschef von Bündnis 90/die Grünen im Brandenburger Landtag, der in Eberswalde zusteigt:
"Wir haben ein völlig entspanntes Verhältnis miteinander, ich denke allerdings, dass auch innerhalb der LINKEN noch durchschlage-kräftigere Personen zu finden gewesen wären."
Als Vertreterin ihrer Partei sitzt Sabine Stüber im Umwelt- und im Petitionsausschuss.
"Frau Stüber soll ja angeblich für Naturschutz zuständig sein in der LINKEN-Fraktion, allerdings habe ich noch nicht gehört, dass sie in dem Bereich besonders durchschlagende Ideen entwickelt hätte."
"Ich war jahrelang die die erste Sprecherin des frauenpolitischen Rates, des Landes Brandenburg und wollte eventuell was mit Frauen tun. Aber da gab es kompetentere Genossinnen und Genossen, die dann für diese Ausschüsse vorgesehen waren und dann hatte ich die Wahl zwischen dem Gesundheitsausschuss, dem Finanzausschuss und dem Umweltausschuss."
Ihre Reden gehen meist ins Protokoll, sagt die Abgeordnete, nur sechs hat sie während der gesamten Legislatur direkt gehalten. - Hinterbänklerin?
"Ich betrachte dis als Auszeichnung, ne Hinterbänklerin zu sein. Muss ich ehrlich sagen, weil Hinterbänkler können auch Strippen ziehen und sie können die besser ziehen manchmal als Personen, die immer in der ersten Reihe sind, wo jedes Wort auf die Goldschale gelegt wird. Und da kann man als Hinterbänkler freier agieren."
Jetzt will sie das Direktmandat der Linken im Wahlkreis 57 halten und sich gegen die Herausforderer der anderen Parteien behaupten. Die CDU hat wieder Jens Köppen aufgestellt, unterstützt von Henryk Wichmann, den Andreas Dresen in zwei Dokumentarfilmen porträtierte.
"Ich glaub schon, dass der Bekanntheitsgrad von ihr sich nicht so stark gebessert hat in den letzten vier Jahren. Das war damals ja eine reine Protestwahl. Die meisten in Ostbrandenburg haben Linkspartei gewählt, weil man irgendwo auch unzufrieden war mit der Großen Koalition und der Bundespolitik, so’ne Stimmung haben wir im Moment im Land nicht."
Immerhin, Wichmann bezeichnet Stüber als bodenständig und nicht sehr abgehoben. Sie macht den Christdemokraten dagegen weniger Hoffnung:
"Herr Köppen hatte mich mal beiseite genommen und war der Meinung: er auch. Aber der Landstrich hier ist nicht so CDU-affin."
Links:
Homepage von Ursula Stüber
Facebook-Seite von Sabine Stüber
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