Fünf Hochzeiten und kein Todesfall
Herzschmerz, Tränen und viel, viel Zuckerguss gehört zum Hochzeitsfilm dazu - ein äußerst beliebtes Genre in Hollywood. Holen Sie die Taschentücher raus. Hier kommen unsere fünf besten Hochzeitsfilme: schmalzig, rührselig oder auch einfach nur schön.
Platz 5: "The Wedding Planner - Verliebt, verlobt, verplant" von Adam Shankman (2001)
Ist das nicht der Traum aller Mädchen? Hochzeit im weißen Kleid. Und ist es da nicht konsequent, das Ritual der Vermählung, bevor es realiter soweit ist, mit Barbie und Ken - natürlich in Weiß - schon mal a priori durchzuspielen. Und wenn es dann groß geworden ist, das Mädchen, wird diese Hochzeitsbegeisterte später zu einer Hochzeitsplanerin, die perfekte Hochzeiten ausrichtet. Bei genauerem Hinschauen aber bringt das Heiraten in einem der beliebtesten Filmgenres veritable Familien- und Psychokrisen hervor, und zwar am Tag, an dem der Heilige Bund geschlossen wird, oder auch an denen zuvor.
Platz 4: "Die Braut, die sich nicht traut" von Gary Marshall (1999)
Großmutter weist zusätzlich auf einen anderen möglichen Grund hin, warum die Braut sich in diesem Film bei jedem Versuch, sich zu verheiraten, dann doch die Flucht ergreift. Auch direkt vor dem Altar. "Sie hat keine Angst vor dem Gelübde," meint die alte erfahrene Dame, "sie hat nur vor der Hochzeit Angst. Unschuldige junge Mädchen fürchten sich vor der einäugigen Schlange." Wobei Julia Robert die Oma dann aufklärt, dass sie eben die, die einäugige Schlange doch schon vor einer Weile kennengelernt hat. Hochzeit - Hoch-Zeit - beziehungsweise Hochzeitstag und all das, was vorher läuft an Vorbereitungen, haben in jedem Fall das Zeug zu einer Menschheitskrise. Außerdem wird natürlich mächtig gesoffen beim Heiraten im Film, womit wir bei den Todsünden wären wie Völlerei, Geiz, Neid, Hochmut und, ja, Wollust.
Platz 3: "Die Hochzeitscrasher" von David Dobin (2005)
Zwei Herren laden sich selbst zu Hochzeiten ein und frönen dabei im Film "Die Hochzeitscrasher" vornehmlich ja, eben … der Wollust. Wohl wissend, dass eine Hochzeit für die, die noch nicht heiraten, ein sinnliches Aphrodisiakum sein kann. Dass die beiden Freunde Owen Wilson und Vince Vaughn ihre Sünden bereuen dürfen, indem sie dann selber in den "Hafen der Ehe" schippern, das konterkariert natürlich den anarchischen Anfangsgeist des Films. Welcher Hochzeitsfilm kommt denn schon in schöner Verlogenheit ohne Happy End aus? Rhetorische Frage.
Platz 2: "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" von Mike Newell (1994)
Der Hochzeitsfilm hat aber auch, das liegt eben in der Natur der Dinge, das Zeug zur großen Komödie: Dabei ist der tollpatschige Priester das geringste Problem der Londoner Freunde, die heiraten, glücklich werden oder auch unglücklich, die nach der Hochzeit genauso wenig das Leben verstehen wie vorher. Es aber einfach Leben. Also, mit anderen Worten ganz "wir" sind. Eine Komödie, die von Menschen handelt.
Platz 1: "Brautalarm" von Paul Feig (2011)
Erstaunlich ist übrigens beim Hochzeitsfilm, wie derbe er häufig die glamouröse Oberfläche der Hollywood-Luxus-Eheschließungen - denn das sind die in der klaren Mehrzahl im Film - durchlöchert. "Brautalarm" erzählt die Geschichte einer Trauzeugin, deren Leben den Bach runtergeht, und erzählt dabei auch von dem unfassbaren gesellschaftlichen Konformitätsdruck, den das "ordentliche" Heiraten bedeutet. Soweit zum Hochzeits-Film-Konflikt, der vom Happy End wieder zugetüncht wird wie auch in "Brautalarm". Aber wie schrecklich die Zeit vor dem "Ich gelobe feierlich …" war, das kann man nicht vergessen. Mithin: Nach den meisten dieser filmischen "Verheiratungen" sollte man lieber gleich Termine für die erste Phase der Ehetherapie vereinbaren.