Fünf Filme über Männerbünde
Am Donnerstag kommt "Die Glorreichen Sieben" in die Kinos, Antoine Fuquas Remake des gleichnamigen Western aus dem Jahr 1960. Sam Chisolm übernimmt den Job und trommelt eine Truppe kampfbereiter Revolverhelden zum Showdown in Rose Creek zusammen. Anlass für Hartwig Tegeler, nach den fünf besten Filmen zu Männderbünden zu fahnden.
Platz 5: Die Nibelungen von Fritz Lang - 2 Teile (1924)
In Fritz Langs Actionfilm - in Teil 2, KRIEMHILDS RACHE - endet das Festbankett am Hof des Hunnenkönigs für Hagen von Tronje, Gunther, Gernot und Giselher inklusive der anderen Burgunder in einem tödlichen Schlachtfest. Aber vorher konnten sie noch unbedingte Nibelungentreue praktizieren. Männerbünde mögen so etwas. Behaupten sie jedenfalls.
Platz 4: Das Dreckige Dutzend von Robert Aldrich (1967)
Den Nazis mit einem Spezialkommando, bestehend aus zwölf in Ungnade gefallenen Soldaten, die blutigen Leviten zu lesen, das kriegten sie gut auf die Reihe, die zwölf in Ungnade gefallenen Soldaten - Donald Sutherland, Ernest Borgnine oder Telly Savalas -, die Lee Marvin für ein Himmelfahrtskommando rekrutierte. Himmelfahrtskommando und Nibelungentreue passen historisch, ideologisch und psycho-emotional übrigens gut zusammen.
Platz 3: Hangover 1 - 3 von Todd Phillips (2009-2013)
Eine Komödien-Trilogie, in der ein Junggesellenabend oder eine Trauerfeier so aus dem Ruder geraten, dass schwer auszumachen ist, ob Bradley Cooper, Ed Helms und Zach Galifianakis eine Komödie bespielen oder ein anarchisches Feuerwerk jenseits des - was immer das auch ist - "guten" Geschmacks. Auch eine Art Himmelfahrtskommando, mit diesen Herren zu feiern, allerdings jenseits von Nibelungentreue.
Platz 2: Der Pate 1 von Francis Ford Coppola (1972)
Hier darf der Mann noch ganz Mann sein. Und das Töten wie das Sterben besorgen. Wer ausschert aus dem Familienclan, der ja Männerclan ist, bekommt die abgeschossene Schrotflinte zu spüren, wer voll blutiger Inbrunst dem Paten huldigt, stirbt einsam - wie Don Michael Corleone -, aber er hat sich als Herrscher der Welt gefühlt. Zumindest zeitweise. Marlon Brandos Monolog aus der ersten Szene - "Bonasera, Bonasera, what have I ever done to make you treat me so disrespectfully?" - sollen viele Männer geübt und geübt haben. Mit Katze im Arm.
Platz 1: City Slickers – Die Großstadt-Helden von Ron Underwood (1991)
Weniger Männerbund denn Männergruppe, die Freiheit und Abenteuer sucht und sich auf ihren Cow-Horses in der roten Wüste von Arizona oder New-Mexiko vollkommen lächerlich macht. Zunächst. Doch am Ende retten Billy Crystal und seine Freunde die Herde, treiben sie durch die Weite. Das ist alles drin, was "Mann" sich wünschen mag. Und auch wenn die Rinder, die sie treiben, für den Schlachthof bestimmt waren, den Traum haben diese Männer gelebt.