"Die Veränderungen müssen drastisch sein"
Der Essener Sozialpsychologe Harald Welzer sieht eine Reihe von Anzeichen für einen derzeit stattfindenden Epochenwandel. Welzer sagte am Sonnabend im Deutschlandradio Kultur, die derzeitige Existenz- und Wirtschaftsweise der Menschen habe keine Zukunft.
Angesichts von Klimawandel und Finanzkrise ist er der Ansicht, dass es zu drastischen Veränderungen kommen müsse. "Wenn man Wert darauf legt, dass die eigenen Kinder und Enkelkinder eine Überlebenschance haben …, dann wird man davon abgehen müssen, das ganze Leben nach dem Prinzip des Wachstums zu organisieren." Das gelte auch für den heutigen Umgang mit Ressourcen und die Standards von Mobilität.
Statt der notwendigen Veränderungen aber, so der Forscher vom Kulturwissenschaftlichen Institut Essen weiter, klammerten sich die Menschen in Krisenzeiten an bekannte und bewährte Lebensweisen. Kaum jemand könne sich vorstellen, dass ein so erfolgreiches System wie unseres eines Tages nicht mehr existieren werde. So erklärten sich unter anderem die derzeitigen Rettungsversuche für die Autoindustrie, sagte Welzer. "Als würden wir im Jahr 2030 oder 2040 als zentralen Industriezweig in der Bundesrepublik immer noch die Automobilindustrie haben: Das ist natürlich eine vollkommen illusorische Vorstellung."
Das Festhalten an Bewährtem erkläre sich durch die schleichende Veränderung, die soziale Umwälzungen im Gegensatz zu Naturkatastrophen mit sich brächten, fuhr Welzer fort. "Sehr vieles bleibt in der Wahrnehmung der Beteiligten noch ganz normal und wie immer. Der Tag hat nach wie vor 24 Stunden, die Geschäfte machen auf, die Geschäfte machen zu, die Busse fahren."
Statt der notwendigen Veränderungen aber, so der Forscher vom Kulturwissenschaftlichen Institut Essen weiter, klammerten sich die Menschen in Krisenzeiten an bekannte und bewährte Lebensweisen. Kaum jemand könne sich vorstellen, dass ein so erfolgreiches System wie unseres eines Tages nicht mehr existieren werde. So erklärten sich unter anderem die derzeitigen Rettungsversuche für die Autoindustrie, sagte Welzer. "Als würden wir im Jahr 2030 oder 2040 als zentralen Industriezweig in der Bundesrepublik immer noch die Automobilindustrie haben: Das ist natürlich eine vollkommen illusorische Vorstellung."
Das Festhalten an Bewährtem erkläre sich durch die schleichende Veränderung, die soziale Umwälzungen im Gegensatz zu Naturkatastrophen mit sich brächten, fuhr Welzer fort. "Sehr vieles bleibt in der Wahrnehmung der Beteiligten noch ganz normal und wie immer. Der Tag hat nach wie vor 24 Stunden, die Geschäfte machen auf, die Geschäfte machen zu, die Busse fahren."