Die virtuelle Welt der Protestanten
Die Evangelische Kirche in Deutschland hat einen neuen Internetauftritt. Das Portal evangelisch.de soll evangelische Sichtweisen auf Deutschland und die Welt widerspiegeln.
"Ich habe für Euch eine gute und eine schlechte Nachricht: Die Gute: Ich habe ihn auf zehn Gebote heruntergehandelt. Die Schlechte: Ehebruch ist immer noch dabei."
Ein Spot, den die Macher von evangelisch.de zu Beginn einer Online-Pressekonferenz den Medien präsentierten. Ein Spot, der deutlich macht: evangelisch.de geht auch spielerisch mit den Themen Kirche und Religion um. Im Vordergrund steht nicht etwa eine protestantische Dogmatik, sagt die Portalleiterin Melanie Huber:
"Wir verstehen uns nicht als intellektuelles Portal, das mit dem Hammer kommt und den Leuten sagt: So und so muss das sein, sondern wir wollen vor allem zum Nachdenken anregen und einen Dialog anstoßen."
Das Angebot von evangelisch.de gliedert sich in mehrere Bereiche.
"Es gibt einmal einen Bereich der Themen, in dem wir tagesaktuell auf das Geschehen blicken und die Geschichten hinter den Geschichten erzählen, (…) wir berichten darüber und zugleich werden wir gucken; was steckt eigentlich dahinter, was kann man auch mit der evangelischen Perspektive versehen dort noch bieten."
Das bedeutet zum Beispiel bezogen auf die Bundestagswahl:
"Wir haben geschaut, wie viel Kirche steckt denn in den einzelnen Wahlprogrammen, wie viele christliche Werte (….) wir versuchen, jeweils die ethischen und moralischen Standpunkte auch herauszuarbeiten."
Ein zweiter Bereich umfasst den sogenannten Kompass: Hier erfährt der User alles über das evangelische Leben: Vom Abendmahl über das Kirchenjahr bis hin zu Taufen und zum ZDF-Gottsdienst.
"Und ein ganz besonderer Bereich ist bei uns die Community, dort kann ich mich mit anderen auf dieser Plattform vernetzen, austauschen zu allen möglichen Themen, die ich selber setze, viele Kontakte knüpfen."
In einem Grußwort während der Online-Pressekonferenz machte der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, deutlich, wie wichtig ihm dieser Community-Bereich ist:
"Die Trägerschaft der evangelischen Kirche zeigt sich im Community-Bereich besonders deutlich: viele Internetanbieter haben in diesem Bereich vor allem das Interesse an Selbstdarstellung und Selbstvermarktung, evangelisch.de macht etwas Anderes, es bietet den Menschen im Community-Bereich Halt und Orientierung."
Portalleiterin Melanie Huber setzt darauf, dass die Nutzer von evangelisch.de über den virtuellen Kontakt in der Internetgemeinde den Schritt gehen zum realen Kennenlernen. Also eine Art protestantische Kontaktbörse?
"Würde ich so nicht als Kontaktbörse bezeichnen, aber was mir auch ganz wichtig ist: sich auch umeinander zu kümmern. Das Credo unser Community ist ‚Kümmere dich’, wir haben Features eingeführt wie den Ich-höre-zu-Knopf, wo Leute sagen können: Hey, ich höre jetzt zu."
Das bedeutet: Menschen, die vielleicht ein ähnliches Problem haben, können sich in einem Chat oder telefonisch darüber austauschen.
Das Portal evangelisch.de soll natürlich über den Kreis der treuen Kirchgänger hinausgehen und wendet sich im Prinzip an jeden:
"Der kleinste gemeinsame Nenner ist vielleicht der, dass ich sage: ich schaue auf diese Seite, weil ich gern in einer evangelischen Kirche heiraten möchte, und das ist so wahnsinnig romantisch, aber ansonsten verbindet mich nichts weiter mit Kirche, bis zu denen, die schon sehr aktiv sind, die erreichen wir mit diesem Portal."
Das Portal will auch eine Verbindung zur Basis herstellen: Auf evangelisch.de soll jede Gemeinde die Möglichkeit erhalten, sich selbst zu präsentieren.
Der Protestantismus ist in Deutschland föderal organisiert: Trotz einiger Fusionen gibt es noch immer 22 evangelische Landeskirchen. Ist da evangelisch.de der Versuch, den Protestantismus einheitlich zu präsentieren?
"Es ist das einfach: ich glaube, das, was die Menschen verbindet, finden sie auf unserer Plattform, und man denkt dann gar nicht mehr drüber nach, zu welcher Landeskirche gehöre ich, zu welcher Gemeinde gehöre ich. (…) wir holen die Menschen dort ab, wo sie stehen."
Drei Millionen Euro hat sich die EKD das Portal evangelisch.de kosten lassen; und in drei Jahren sollen evaluiert werden, ob das Geld gut angelegt wurde oder das Portal wieder geschlossen wird. Auf der Online-Pressekonferenz hat sich Bischof Wolfgang Huber schon jetzt festgelegt.
"Mein Herz schlägt für evangelisch.de"
Ein Spot, den die Macher von evangelisch.de zu Beginn einer Online-Pressekonferenz den Medien präsentierten. Ein Spot, der deutlich macht: evangelisch.de geht auch spielerisch mit den Themen Kirche und Religion um. Im Vordergrund steht nicht etwa eine protestantische Dogmatik, sagt die Portalleiterin Melanie Huber:
"Wir verstehen uns nicht als intellektuelles Portal, das mit dem Hammer kommt und den Leuten sagt: So und so muss das sein, sondern wir wollen vor allem zum Nachdenken anregen und einen Dialog anstoßen."
Das Angebot von evangelisch.de gliedert sich in mehrere Bereiche.
"Es gibt einmal einen Bereich der Themen, in dem wir tagesaktuell auf das Geschehen blicken und die Geschichten hinter den Geschichten erzählen, (…) wir berichten darüber und zugleich werden wir gucken; was steckt eigentlich dahinter, was kann man auch mit der evangelischen Perspektive versehen dort noch bieten."
Das bedeutet zum Beispiel bezogen auf die Bundestagswahl:
"Wir haben geschaut, wie viel Kirche steckt denn in den einzelnen Wahlprogrammen, wie viele christliche Werte (….) wir versuchen, jeweils die ethischen und moralischen Standpunkte auch herauszuarbeiten."
Ein zweiter Bereich umfasst den sogenannten Kompass: Hier erfährt der User alles über das evangelische Leben: Vom Abendmahl über das Kirchenjahr bis hin zu Taufen und zum ZDF-Gottsdienst.
"Und ein ganz besonderer Bereich ist bei uns die Community, dort kann ich mich mit anderen auf dieser Plattform vernetzen, austauschen zu allen möglichen Themen, die ich selber setze, viele Kontakte knüpfen."
In einem Grußwort während der Online-Pressekonferenz machte der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, deutlich, wie wichtig ihm dieser Community-Bereich ist:
"Die Trägerschaft der evangelischen Kirche zeigt sich im Community-Bereich besonders deutlich: viele Internetanbieter haben in diesem Bereich vor allem das Interesse an Selbstdarstellung und Selbstvermarktung, evangelisch.de macht etwas Anderes, es bietet den Menschen im Community-Bereich Halt und Orientierung."
Portalleiterin Melanie Huber setzt darauf, dass die Nutzer von evangelisch.de über den virtuellen Kontakt in der Internetgemeinde den Schritt gehen zum realen Kennenlernen. Also eine Art protestantische Kontaktbörse?
"Würde ich so nicht als Kontaktbörse bezeichnen, aber was mir auch ganz wichtig ist: sich auch umeinander zu kümmern. Das Credo unser Community ist ‚Kümmere dich’, wir haben Features eingeführt wie den Ich-höre-zu-Knopf, wo Leute sagen können: Hey, ich höre jetzt zu."
Das bedeutet: Menschen, die vielleicht ein ähnliches Problem haben, können sich in einem Chat oder telefonisch darüber austauschen.
Das Portal evangelisch.de soll natürlich über den Kreis der treuen Kirchgänger hinausgehen und wendet sich im Prinzip an jeden:
"Der kleinste gemeinsame Nenner ist vielleicht der, dass ich sage: ich schaue auf diese Seite, weil ich gern in einer evangelischen Kirche heiraten möchte, und das ist so wahnsinnig romantisch, aber ansonsten verbindet mich nichts weiter mit Kirche, bis zu denen, die schon sehr aktiv sind, die erreichen wir mit diesem Portal."
Das Portal will auch eine Verbindung zur Basis herstellen: Auf evangelisch.de soll jede Gemeinde die Möglichkeit erhalten, sich selbst zu präsentieren.
Der Protestantismus ist in Deutschland föderal organisiert: Trotz einiger Fusionen gibt es noch immer 22 evangelische Landeskirchen. Ist da evangelisch.de der Versuch, den Protestantismus einheitlich zu präsentieren?
"Es ist das einfach: ich glaube, das, was die Menschen verbindet, finden sie auf unserer Plattform, und man denkt dann gar nicht mehr drüber nach, zu welcher Landeskirche gehöre ich, zu welcher Gemeinde gehöre ich. (…) wir holen die Menschen dort ab, wo sie stehen."
Drei Millionen Euro hat sich die EKD das Portal evangelisch.de kosten lassen; und in drei Jahren sollen evaluiert werden, ob das Geld gut angelegt wurde oder das Portal wieder geschlossen wird. Auf der Online-Pressekonferenz hat sich Bischof Wolfgang Huber schon jetzt festgelegt.
"Mein Herz schlägt für evangelisch.de"