Die Welt im Ikea-Katalog

Urban, gesund und wahnsinnig kreativ

Passanten laufen am 30.06.2014 unweit des Ikea-Einrichtungshauses in Hamburg-Altona durch die Fußgängerzone.
Ikea: Aus dem täglichen Leben nicht wegzudenken © picture-alliance / dpa / Daniel Reinhardt
Thorsten Jantschek im Gespräch mit Maike Albath |
Hellmuth Karasek macht jetzt Werbung für Ikea: Im Ohrensessel sitzend hat er den Katalog des Möbelhauses witzig rezensiert. Wir haben deswegen auch einmal in die Verkaufshilfe geschaut – und eine künftige Welt gefunden, in der die kreative Klasse den Ton angibt.
Schon das Cover des neuen Ikea-Katalogs zeigt, mit welcher Botschaft und Atmosphäre uns der Fertigmöbelkonzern locken will. Eine Küche mit Vater und Sohn, der Junge steht auf einem Tritthocker, es wird auf Augenhöhe kommuniziert. Papa, unausgeschlafen, weil nachts vor dem Laptop bei der Arbeit an einer wichtigen Präsentation versackt, gießt seinem kleinen Mann einen Multivitaminsaft ein, die Zutaten liegen hinten auf einem Schneidbrett. "Hier geht es wirklich, wirklich gesund zu", sagt Lesart-Redakteur Thorsten Jantschek.
Der Katalog probiert, eine kommende Gesellschaft zu skizzieren
Der Blick durchs Fenster zeigt schemenhaft Altbauten. "Wir haben es hier nicht mit neuer Bürgerlichkeit zu tun und auch nicht mit der Landlust, dem ruralen Leben, wir haben es hier mit einer urbanen Lebenskultur zu tun." Jantschek erkennt in dem Katalog eine "Richard-Florida-Welt" – der US-Ökonom sieht in der kreativen Klasse den Motor der Wirtschaftswelt. Ikea probiere, eben jene kreative Klasse auszubuchstabieren, so Jantschek – der Katalog wolle eine kommende Gesellschaft zeigen.
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