Die Zukunft des Krieges
Wie könnten die Schlachten der Zukunft aussehen? Schon heute spielen ferngesteuerte Kriegsmaschinen eine immer wichtigere Rolle. Mit Präzisionswaffen und dem Mittel gezielter Tötung wird sich außerdem die Strategie zukünftiger Kriege ändern. Ein weiterer Ort für Auseinandersetzungen kommt dazu: der virtuelle Raum.
Tausende Soldaten in Schützengräben, die sich in einer gewaltigen Materialschlacht gegenüberstehen - so sieht das klassische Bild vom Krieg aus. Aber wie könnten die Schlachten der Zukunft aussehen?
Schon heute spielen ferngesteuerte Kriegsmaschinen eine immer wichtigere Rolle. In Zukunft sind sogar völlig autonome Kampfroboter denkbar. Mit Präzisionswaffen und dem Mittel gezielter Tötung wird sich außerdem die Strategie zukünftiger Kriege ändern – nicht reine Zerstörungskraft zählt dann, sondern die Vorstellung eines chirurgisch-präzisen Krieges.
Ein weiterer Ort für Auseinandersetzungen kommt dazu: der virtuelle Raum. Im Cyberwar wird die Kriegswaffe vom heimischen PC aus gesteuert. Und auch der mediale Kampf um die Interpretation wird sich verändern - mit neuen, direkt beteiligten Akteuren. All das könnte sie sein: die Zukunft des Krieges.
Wir wollen diese Zukunft mit verschiedenen Gesprächspartnern beleuchten. Täglich im "Radiofeuilleton" jeweils um 14.07 Uhr.
Die Reihe im Überblick:
"Dienstag, 4. Dezember 2012"
Nachrichten von der Front
Medienwissenschaftlerin Roering über Soldaten, die über den Krieg bloggen
Soldaten sollen Befehle ausführen, sie sollen nicht über Befehle diskutieren und schon gar nicht über die Strategie oder gar den Sinn eines Einsatzes. Nun hat sich aber mit dem Vormarsch der digitalen Medien auch das Selbstverständnis von Soldaten verändert. Amerikanische Soldaten berichten in Blogs von ihren Einsätzen und sie mischen sich ein in die Debatte über die Strategie des Krieges.
Die Medienwissenschaftlerin Johanna Roering hat solche Blogs aus dem Irakkrieg untersucht.
"Mittwoch, 5. Dezember 2012"
Die gezielte Tötung als Illusion vom "sauberen" Krieg
Die Tötung Osama Bin Ladens, gezielte Attacken auf das Führungspersonal der Hamas: Feindliche Entscheidungsträger gezielt auszuschalten, ist nicht nur Zukunftsmusik. Als Strategie in bewaffneten Auseinandersetzungen werden solche gezielten Tötungen immer wichtiger werden, weil hochmoderne Drohnen die Illusionen eines scheinbar sauberen, chirurgischen Krieges erlauben. Der Politikwissenschaftler Armin Krishnan glaubt sogar: In Zukunft wird es immer häufiger "geheime Kriege" geben, weil mit der neuen Technik es für Angreifer immer leichter wird, einen Übergriff zu verschleiern.
"Donnerstag, 6. Dezember 2012"
Maschinen mit Lizenz zum Töten: Kriegsroboter
Führen in Zukunft unbemannte Roboter gegeneinander Krieg? Dieses Szenario mag zwar zumindest in den kommenden Jahrzehnten unrealistisch sein, aber schon heute sind autonome Maschinen im Einsatz. So werden immer wieder Drohnen eingesetzt und auch mit fahrbaren Robotern wird experimentiert. Nach Ansicht des International Commitee for Robot Arms Control, einem Zusammenschluss von internationalen Wissenschaftlern, müssen völkerrechtliche Verträge Roboterkriegen vorbeugen. Jürgen Altmann ist Mitbegründer dieser Organisation. Er beschäftigt sich seit über zehn Jahren "mit militärischen Anwendungen der Mikrosystem- und Nanotechnik".
"Freitag, 7. Dezember 2012"
Kampf der Computer: Cyberwar und elektronische Kriegsführung
Katharina Ziolkowski, Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence
Und plötzlich geht gar nichts mehr: Wenn in einem Staat heutzutage Computer ausfallen, kann das verheerende Folgen haben. Denn ohne funktionierende Computer wären Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nahezu handlungsunfähig. Daher sind Cyber-Attacken für die Staaten eine besonders große Bedrohung. Zwar steht die Mehrheit der virtuellen Angriffe zurzeit noch im Zusammenhang mit Wirtschaftskriminalität. Doch auch die Staaten rüsten sich für einen Kampf im virtuellen Raum. Wie genau sie mit dem Thema umgehen, ist streng geheim - denn die Bedrohungslage ist real: Schließlich hat es schon vor fünf Jahren den mutmaßlich ersten staatlichen Angriff auf Computer eines anderen Landes gegeben. Ob und wann aber von einem "Cyberwar" die Rede sein kann, ist stark umstritten.
Schon heute spielen ferngesteuerte Kriegsmaschinen eine immer wichtigere Rolle. In Zukunft sind sogar völlig autonome Kampfroboter denkbar. Mit Präzisionswaffen und dem Mittel gezielter Tötung wird sich außerdem die Strategie zukünftiger Kriege ändern – nicht reine Zerstörungskraft zählt dann, sondern die Vorstellung eines chirurgisch-präzisen Krieges.
Ein weiterer Ort für Auseinandersetzungen kommt dazu: der virtuelle Raum. Im Cyberwar wird die Kriegswaffe vom heimischen PC aus gesteuert. Und auch der mediale Kampf um die Interpretation wird sich verändern - mit neuen, direkt beteiligten Akteuren. All das könnte sie sein: die Zukunft des Krieges.
Wir wollen diese Zukunft mit verschiedenen Gesprächspartnern beleuchten. Täglich im "Radiofeuilleton" jeweils um 14.07 Uhr.
Die Reihe im Überblick:
"Dienstag, 4. Dezember 2012"
Nachrichten von der Front
Medienwissenschaftlerin Roering über Soldaten, die über den Krieg bloggen
Soldaten sollen Befehle ausführen, sie sollen nicht über Befehle diskutieren und schon gar nicht über die Strategie oder gar den Sinn eines Einsatzes. Nun hat sich aber mit dem Vormarsch der digitalen Medien auch das Selbstverständnis von Soldaten verändert. Amerikanische Soldaten berichten in Blogs von ihren Einsätzen und sie mischen sich ein in die Debatte über die Strategie des Krieges.
Die Medienwissenschaftlerin Johanna Roering hat solche Blogs aus dem Irakkrieg untersucht.
"Mittwoch, 5. Dezember 2012"
Die gezielte Tötung als Illusion vom "sauberen" Krieg
Die Tötung Osama Bin Ladens, gezielte Attacken auf das Führungspersonal der Hamas: Feindliche Entscheidungsträger gezielt auszuschalten, ist nicht nur Zukunftsmusik. Als Strategie in bewaffneten Auseinandersetzungen werden solche gezielten Tötungen immer wichtiger werden, weil hochmoderne Drohnen die Illusionen eines scheinbar sauberen, chirurgischen Krieges erlauben. Der Politikwissenschaftler Armin Krishnan glaubt sogar: In Zukunft wird es immer häufiger "geheime Kriege" geben, weil mit der neuen Technik es für Angreifer immer leichter wird, einen Übergriff zu verschleiern.
"Donnerstag, 6. Dezember 2012"
Maschinen mit Lizenz zum Töten: Kriegsroboter
Führen in Zukunft unbemannte Roboter gegeneinander Krieg? Dieses Szenario mag zwar zumindest in den kommenden Jahrzehnten unrealistisch sein, aber schon heute sind autonome Maschinen im Einsatz. So werden immer wieder Drohnen eingesetzt und auch mit fahrbaren Robotern wird experimentiert. Nach Ansicht des International Commitee for Robot Arms Control, einem Zusammenschluss von internationalen Wissenschaftlern, müssen völkerrechtliche Verträge Roboterkriegen vorbeugen. Jürgen Altmann ist Mitbegründer dieser Organisation. Er beschäftigt sich seit über zehn Jahren "mit militärischen Anwendungen der Mikrosystem- und Nanotechnik".
"Freitag, 7. Dezember 2012"
Kampf der Computer: Cyberwar und elektronische Kriegsführung
Katharina Ziolkowski, Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence
Und plötzlich geht gar nichts mehr: Wenn in einem Staat heutzutage Computer ausfallen, kann das verheerende Folgen haben. Denn ohne funktionierende Computer wären Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nahezu handlungsunfähig. Daher sind Cyber-Attacken für die Staaten eine besonders große Bedrohung. Zwar steht die Mehrheit der virtuellen Angriffe zurzeit noch im Zusammenhang mit Wirtschaftskriminalität. Doch auch die Staaten rüsten sich für einen Kampf im virtuellen Raum. Wie genau sie mit dem Thema umgehen, ist streng geheim - denn die Bedrohungslage ist real: Schließlich hat es schon vor fünf Jahren den mutmaßlich ersten staatlichen Angriff auf Computer eines anderen Landes gegeben. Ob und wann aber von einem "Cyberwar" die Rede sein kann, ist stark umstritten.