"Wenn wir bei Faust alles Fantastische rausnehmen, bleibt ein alter Mann, der ein junges Mädchen begehrt."
Markus Heitz: "Die Rückkehr der Zwerge"
Am Anfang seiner Schriftstellerkarriere musste Markus Heitz sein Einkommen als Journalist aufbessern, heute verkaufen sich seine Bücher millionenfach. © Knaur / Stefan Freund
Der Herr der Zwerge
15:46 Minuten
Viele kennen sie als Gartenornamente. Für Fantasy-Fans waren sie lange Zeit wichtige Neben-, aber keine Hauptcharaktere. Das hat Markus Heitz mit seinen Romanen über Zwerge geändert. Nach sechs Jahren Pause gibt es nun gleich zwei neue Bände.
Viele dürften sehnsüchtig auf die nächsten Bände der "Zwerge"-Reihe gewartet haben. Schließlich erreicht Markus Heitz mit seinen Büchern ein Millionenpublikum. Sechs Jahre nach dem letzten Teil erscheint nun gleich ein Doppelpaket: "Die Rückkehr der Zwerge" 1 und 2. Die neuen Geschichten spielen 1000 Jahre nach dem Vorgänger. Im geborgenen Land, wo die Geschichten angesiedelt sind, hat sich ein Meer gebildet. Es gibt neue Gebirge – aber auch neue Bedrohungen.
Wie man eine Fantasy-Welt lebendig gestaltet, hat der Autor, Jahrgang 1971, noch klassisch mit Pen-and-Paper-Rollenspielen gelernt. Auch sein Studium der Germanistik und Geschichte habe dabei geholfen, sagt er.
Fantastik schon immer wichtig für die Literatur
Schon früh wollte Heitz Schriftsteller werden. Als Kind habe er in der Dorfbibliothek alles gelesen, was er zu fassen bekam, sagt er: von Heldensagen über Märchen und Legenden bis zu den "drei ???". Das habe ihm gezeigt, was man mit Sprache alles erschaffen könne, solange man Vorstellungskraft und Ausdrucksvermögen besitzt. Und so begann sein Weg zum Millionen-Bestsellerautor mit Umwegen über Journalismus und Lehramtsstudium.
Dass sein Genre, die Fantasyliteratur, in den deutschen Feuilletons selten Platz findet, stört ihn nicht: "Da ich mal Germanistik studiert habe, wusste ich, was auf mich zukommt." Gleichzeitig betont er, welche Rolle die Fantastik auch in der deutschen Literatur einnimmt:
Auch Kafka und Bulgakow stünden für hohe Literatur, die tonnenweise Fantastik enthalte, ohne Fantastik hätten die großen Werke gar nicht funktioniert.