John Lennons Brille wiedergefunden
Über Jahre galten private Gegenstände von John Lennon, die einst aus seiner New Yorker Wohnung gestohlen wurden, als verschollen. Jetzt ist das Diebesgut in Berlin sichergestellt worden. Am Dienstag präsentierte die Polizei Brillen, Notenblätter und Tagebücher des ehemaligen Beatles-Sängers.
Mehr als 100 gestohlene Gegenstände aus dem Nachlass des Beatles-Musikers John Lennon sind von der Berliner Polizei beschlagnahmt worden. Drei Tagebücher aus den Jahren 1975, 1979 und 1980 sowie Notenblätter, zwei Nickelbrillen, ein Tonband mit dem Mitschnitt eines Beatles-Konzerts, ein Schulheft aus den 1950er-Jahren und ein Zigarettenetui gehörten zum Diebesgut. 86 Objekte waren im Juli bei einem insolventen Berliner Auktionshaus entdeckt worden, weitere fand die Polizei versteckt im Auto eines mutmaßlichen Hehlers.
Der letzte Tagebucheintrag von John Lennon stammt vom 8. Dezember 1980: dem Tag, an dem Lennon erschossen wurde. Das hatte die Polizei den Medienvertretern berichtet. Eingetragen sei ein Termin mit der Fotografin Annie Leibovitz, die Lennon und Yoko Ono fotografieren sollte. Der Termin habe auch stattgefunden.
Aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen können die Tagebücher von der Öffentlichkeit nicht gelesen werden, da auch sehr Privates aus der Beziehung zwischen John Lennon und Yoko Ono darin stehe.
Echtheit von Yoko Ono bestätigt
Um die Echtheit der Tagebücher und der anderen persönlichen Dinge zu bestätigen, war der stellvertretende Leiter der Staatsanwaltschaft von Berlin, Michael von Hagen, nach New York geflogen. Dort hatte er sich mit Yoko Ono, der Ehefrau von John Lennon, im deutschen Konsulat getroffen, wo sie die Gegenstände anhand von Fotos identifizierte.
Der mutmaßliche Dieb ist ein Mann, der von 1995 bis 2006 als Chauffeur für Ono in New York arbeitete. Er wurde 2007 in New York zu 60 Tagen Gefängnis verurteilt, weil er heimlich Fotos in Onos Wohnung gemacht hatte. Er lebt in der Türkei und soll schon vor drei Jahren versucht haben, das Diebesgut über einen Hehler in Berlin zu verkaufen.
Gegenstände bleiben unter Verschluss
Die Gegenstände bleiben zunächst unter Verschluss. Vor allem die Tagebücher sollen nicht veröffentlich werden, solange Yoko Ono noch lebt.
(jde)