Dienstvilla von Auschwitz-Kommandant wird Zentrum gegen Antisemitismus und Extremismus
Das Privat- und Familienleben des Kriegsverbrechers Rudolf Höß war jüngst Thema in dem Oscar-prämierten Holocaust-Drama "The Zone of Interest" von Jonathan Glazer. Höß bezog die Dienstvilla 1940, direkt hinter der Gartenmauer begann das Vernichtungslager. Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz wird das Gebäude nun erstmals öffentlich zugänglich gemacht. Eine US-amerikanische Stiftung hat die ehemalige Villa des Auschwitz-Kommandanten gekauft. Das Haus soll zu einem Forschungs- und Bildungszentrum im Kampf gegen Antisemitismus und Extremismus ausgebaut werden, teilte das Counter Extremism Project mit. Die Stiftung wird dabei von der Unesco, der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau und dem polnischen Außenministerium unterstützt. Rudolf Höß leitete das Lager von 1940 bis 1944. Nach Kriegsende tauchte er unter, wurde aber von britischen Ermittlern in der Nähe von Flensburg aufgespürt. Höß wurde nach Polen ausgeliefert, zum Tode verurteilt und 1947 auf dem Gelände des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau an einem Galgen erhängt. In Auschwitz-Birkenau starben zwischen 1940 und 1945 rund 1,1 Millionen Menschen, die meisten von ihnen waren Juden.