Diagnose per Smartphone-App?
Mit Smartphones kann man auch etwas für seine Fitness tun. Der große Durchbruch im digitalen Gesundheitsmarkt steht aber noch aus - wegen Bedenken beim Datenschutz. Im Krankheitsfall habe der jedoch keine Priorität, sagt Technikforscherin Sylvia Thun.
Viele Patienten halten sich mit Apps fürs Smartphone fit oder überwachen auf diesem Weg ihre Gesundheit. Ärzte hingegen setzen auf die elektronische Patientenakte, in der Behandlungsdaten aus allen Fachdisziplinen zusammenlaufen sollen. Der digitale Gesundheitsmarkt boomt also - doch der große Durchbruch steht noch aus.
Spaß an den Apps
"Ich probiere diese ganzen Geräte und Apps aus und habe da viel Spaß, das zu machen und ich weiß natürlich auch, dass meine Daten hier weiter transferiert werden", sagte Sylvia Thun, Professorin für Informations- und Kommunikationstechnologie an der Hochschule Niederrhein im Deutschlandradio Kultur. Sie habe ein Problem damit, wenn Menschen nicht klar sei, in welcher Weise ihre Daten weitergereicht und benutzt würden. "Mir ist das klar, was passiert und es können tatsächlich diese Firmen meine Daten haben." Sie habe auf ihrem Mobiltelefon die App freigeschaltet, die ihre Schritte zähle. "Das heißt, es darf jetzt jeder sehen, wie viele Schritte ich tagtäglich so mit dem iPhone 6 in der Tasche mache."
Thun sagte, Datenschutz sei zunächst etwas für gesunde Menschen. "Jemand, der krank ist, braucht eine effektive Versorgung, gute Ärzte, gute Krankenhäuser und Ärzte, die wissen, was der Patient hat." Wenn sie krank sei, solle der Arzt auch wissen, was das Labor für Blutproben abgenommen habe. Kritisch sehe sie allein die Kommunikation zwischen Patienten und Krankenkassen, sagte Thun. Patienten müssten darüber informiert werden, welche Daten weitergereicht würden.