"Dimension Data"

Erstes afrikanisches Team bei der Tour de France

Der Eritreer Daniel Teklehaimanot (M.), Fahrer des "Dimension Data"-Teams, führt das Feld während der 4. Etappe der 103. Tour de France am 05.07.2016 zwischen Saumur und Limoges an.
Der Eritreer Daniel Teklehaimanot (M.), Fahrer des "Dimension Data"-Teams, führt das Feld während der 4. Etappe der 103. Tour de France am 05.07.2016 zwischen Saumur und Limoges an. © picture alliance / dpa / EPA / Yoan Valat
Rolf Aldag im Gespräch mit Thomas Jaedicke |
Mit "Dimension Data" fährt seit 2015 ein afrikanisches Team bei der Tour de France mit. Team-Direktor Rolf Aldag schwärmt von seinen 28 Fahrern, die etwa aus Eritrea oder Algerien kommen. In ihrer Heimat werden sie teilweise leidenschaftlich gefeiert. Der Weg nach Europa ist jedoch mit Hürden versehen.
Das südafrikanische Team "Dimension Data" ist das erste und bisher einzige afrikanische Team, das bei der Tour de France mitfährt. Es hat Spitzenfahrer wie die Briten Stephen Cummings oder Mark Cavendish unter Vertrag, aber auch einige Fahrer aus Afrika. Den Namen hat das Team von einem südafrikanischen IT-Dienstleister, der als Sponsor fungiert.
"Insgesamt haben wir 28 Rennfahrer, von denen 13 aus Afrika kommen", so Team-Direktor Rolf Aldag im Deutschlandfunk Kultur. Ein Großteil davon sei aus Südafrika, ansonsten gebe es auch Fahrer aus Ruanda, Eritrea oder Algerien.
Gerade in Eritrea gelte Radsport als "Sportart Nr. 1", betont Aldag. Nachdem etwa der Eritreer Daniel Teklehaimanot bei der Tour 2015 zwei Tage lang das Bergtrikot innegehabt habe, sei ihm in der Heimat ein Empfang bereitet worden, der wohl mit dem einer deutschen Fußballnationalmannschaft nach dem Gewinn des WM-Titels vergleichbar wäre. Für die Fahrer selbst ergäben sich allerdings häufig Visa-Probleme, beklagt der frühere Radprofi Aldag: "Wir wissen jetzt alle, wie schwer es einfach ist, nach Europa zu kommen, um überhaupt die Rennen zu erreichen." 2015 nahm das Team erstmals an der Tour de France teil.

Mobilität für Afrika

Eine Besonderheit bei "Dimension Data" ist dem Teamchef zufolge auch das soziale Engagement. "Wir setzen uns jedes Jahr wieder das Ziel, 5000 Fahrräder zu stiften. Das kann man natürlich auf verschiedenen Wegen machen - indem wir teilweise Aktionen haben."
Zum Beispiel habe Mark Cavendish im vergangen Jahr sein Gelbes Trikot bei einer Auktion versteigern lassen. "Der Erlös waren 55.000 Dollar. Und dann rechnen wir halt immer in Fahrrädern. Das heißt, an dem Tag gingen dann 260 Fahrräder in das Projekt."
Diese Fahrräder würden im Nordosten Südafrikas gebaut. "Das schafft Brot und Unterhalt für etwa 2000 Menschen da, und in den Kommunen schafft es eben Mobilität."

Im zweiten Teil des Gesprächs spricht Rolf Aldag über ein weiteres Thema: Darin geht es um die Frage "Doping im Profiradsport - Was hat sich möglicherweise geändert."

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