Direktorin der Kunstsammlungen Chemnitz warnt vor Rechts-Label für Ostdeutschland

    Die Buchstaben für Chemnitz stehen in einer Matrix auf dem Fußweg hinter dem Karl-Marx-Monument.
    Chemnitz ist 2025 Europas Kulturhauptstadt. © picture alliance / dpa / dpa-Zentralbild / Hendrik Schmidt
    Die neue Generaldirektorin der Kunstsammlungen Chemnitz, Florence Thurmes, warnt davor, Ostdeutschland als rechtsextrem abzustempeln. Der Rechtsruck sei überall in Europa sichtbar, sagte die gebürtige Luxemburgerin der "Berliner Zeitung". Man beobachte beispielsweise sorgenvoll, dass unter weniger demokratischen Regierungen Museumsdirektoren entlassen würden. Überhaupt spitze sich in der Gesellschaft aktuell vieles zu, auch in der Kulturszene und gerade im Zusammenhang mit dem Krieg in Israel und Gaza, so Thurmes. Das hat ihrzufolge auch Auswirkungen auf die kulturelle Arbeit. Nicht nur deshalb will die Kuratorin mit dem künstlerischen Angebot der Kunstsammlungen Chemnitz Demokratievermittlung leisten. Museen könnten wichtige geistige Werte vermitteln, wie zum Beispiel Empathie. Thurmes lebt nun seit einem Monat in der Kulturhauptstadt 2025 Chemnitz und hat nach eigenen Worten bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Ihr Vorgänger Frédéric Bußmann war auf der Straße verprügelt worden, nachdem er eine paar junge Männer dazu aufgefordert hatte, ihre "Sieg Heil"-Rufe einzustellen.