Missionar nordischer Musik
Der Dirigent und Komponist Andreas Peer Kähler hat das Berliner Sibelius-Orchester und die Deutsch-Skandinavische Jugend-Philharmonie gegründet. Er hat unbekannte Werke finnischer, schwedischer und dänischer Komponisten in deutsche Konzertsäle gebracht und mit ihnen Kuhglockengeläut und Windmaschinensausen.
Mit 13 Jahren entdeckte Kähler Hendrik Ibsens "Peer Gynt" und tauchte ein in die Welt dieses Antihelden, der, begleitet von Trollen skrupellos, größenwahnsinnig und narzisstisch nach Macht und Frauen giert:
"Auf jeden Fall ist es ein sehr facettenreiches Stück, was auch mit dieser Aura des Nordischen sehr stark zusammenhängt, und eigentlich ist es für mich wie eine Art Schlüssel zum ganzen nordischen Bereich."
Begeisterung für nordische Philosophie und Sagenwelt
13 Mal hat der junge Kähler Ibsens Werk gelesen und sich so sehr mit Gynt identifiziert, dass er seinen zweiten Vornamen von Peter in Peer umwandelte. Der nordischen Philosophie und Sagenwelt blieb Andreas Peer Kähler bis heute treu. Und wenn er komponiert, dann am liebsten für Orchester:
"Ich liebe das Orchester. Wenn ich mir einfach die Klänge vorstelle - und im Laufe des langen Lebens lernt man jeden einzelnen Ton oder Akkord, jedes Instrument lernt man gut kennen. Man weiß, welche Töne, welche Sachen gut liegen auf welchen Instrumenten. Und jetzt für diesen wunderbaren Klangkörper zu schreiben, so dass die Musiker das lieben, was sie zu spielen haben, das ist für mich eine der größten Freuden, die ich mir vorstellen kann."
Begegnungen mit Kindern
Die Adressaten seiner Musik sind dabei häufig Kinder, wo immer er sie antrifft:
"Ich finde es auch wichtig, dass irgendwelche versifften Schulaulen in Berlin genauso dabei sind, dass man sich auch nicht zu schade ist dafür, dort Konzerte zu geben. Wenn man den Kindern eben wirklich begegnen kann und ihnen was mitgeben kann, genauso wie eben im Kammermusiksaal der Philharmonie".