Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Leitung: Tianyi Lu (1. Satz)
Johannes Zahn (2. und 3. Satz)
Gábor Hontvári (4. Satz)
Mitreißend energisch
Mitte Oktober fand in Frankfurt am Main der 9. Internationale Dirigentenwettbewerb "Sir Georg Solti" statt. Gewonnen hat ihn die Dirigentin Tianyi Lu aus Neuseeland.
Aus über 430 eingeschickten Videobewerbungen aus aller Welt hatte die fünfköpfige Vorjury in mehreren Siebungsprozessen 13 Teilnehmer herausgefiltert und nach Frankfurt eingeladen. Das Halbfinale mit noch fünf Teilnehmern fand dann im Sendesaal des Hessischen Rundfunks mit dem Orchester des Hauses statt. Hier waren als Pflichtstücke die siebte Sinfonie von Ludwig van Beethoven, Robert Schumanns Klavierkonzert und die "Con-brio"-Ouvertüre von Jörg Widmann verlangt. Im Finale stellten sich dann die drei letzten Kandidaten auch dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester mit Beethovens siebter Sinfonie vor.
Wir folgen im Konzert der Dramaturgie des Wettbewerbs und übertragen zunächst das Finalkonzert. In der Konzertpause ist zu erfahren, wie die Finalisten und auch die Jury diesen außergewöhnlichen Wettbewerb erlebt haben. Im zweiten Teil bringen wir dann das Preisträgerkonzert, in dem die Gewinner noch einmal anhand von drei Beethoven-Ouvertüren brillieren können.
Die drei Preisträger:
Die Dirigentin Tianyi Lu, Gewinnerin des 1. Preises, stammt aus einer chinesischen Familie und ist in Neuseeland aufgewachsen. Bis 2019 lebte sie in Australien, war zuletzt dort Assistentin beim Melbourne Symphony Orchestra. Wichtige Erfahrungen hat sie beim Royal Scottish Orchestra in Schottland, beim Gulbenkian Orchester in Portugal und als Assistentin von Gustavo Dudamel in Los Angeles gesammelt. Weitere Anregungen erhielt sie in Meisterkursen, u.a. bei Bernard Haitink. Darüberhinaus hat sie sich auch als Komponistin elektronischer Musik und als Barock-Flötistin einen Namen gemacht. Erst Mitte September hat sie ihren ersten Dirigierwettbewerb bestritten, den Guido Cantelli-Wettbewerb in Novara /Italien, den sie ebenfalls gewann.
Johannes Zahn, erhielt den 2. Preis und zusätzlich den Publikumspreis, einen originalen Dirigierstab von Sir Georg Solti aus dessen Frankfurter Zeit. Johannes Zahn ist in München aufgewachsen und ließ sich zunächst als Cellist ausbilden. Sein Wechsel ins Fach Dirigieren führte ihn zu Lehrern wie Ulrich Windfuhr in Hamburg und Johannes Schlaefli in Zürich. Er nahm an Dirigiermeisterkusen in Aspen teil und gewann 2018 den dort vergebenen Dirigentenpreis. Er ist außerdem 2. Preisträger des bekannten Jorma-Panula-Dirigentenwettbewerbs in Finnland. Dirigentische Erfahrungen konnte er u.a. beim Städtischen Orchester Birmingham und den Festival Strings Lucerne sammeln. Auch einige Opernproduktionen durfte er bereits leiten, darunter "Cosí fan tutte" in Meiningen und "Rigoletto" in Bremen.
Der ungarische Dirigent Gábor Hontvári wurde ebenfalls mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Er hat zunächst in Budapest ein Doppelstudium in den Fächern Dirigieren und Chorleitung absolviert und ist dann in die renommierte Dirigierklasse von Nicolas Pasquet an die Musikhochschule Weimar gewechselt. Als Assistent war er eine Zeitlang an der Staatsoperette Dresden tätig. Meisterkurse im Bereich der historischen Aufführungspraxis führten ihn zu Frieder Bernius und Alessandro de Marchi. Seine musikalischen Interessen reichen aber auch bis zu allerneuesten Werken u. a. von Peter Eötvös und ganz jungen Komponisten. Zur Zeit ist Gabor Hontvari als Kapellmeister in Würzburg tätig.
9. Internationaler Dirigentenwettbewerb "Sir Georg Solti"
Alte Oper Frankfurt
Aufzeichnung vom 11. Oktober
Alte Oper Frankfurt
Aufzeichnung vom 11. Oktober
Finalkonzert
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92
Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92
Konzertpause
Christine Anderson im Gespräch mit den Jurymitgliedern Ulrich Edelmann (1. Konzertmeister des hr-Sinfonieorchesters) und Carola Reul (Geschäftsführerin Junge Deutsche Philharmonie) sowie den drei Preisträgern
Christine Anderson im Gespräch mit den Jurymitgliedern Ulrich Edelmann (1. Konzertmeister des hr-Sinfonieorchesters) und Carola Reul (Geschäftsführerin Junge Deutsche Philharmonie) sowie den drei Preisträgern
Preisträgerkonzert
Ludwig van Beethoven
Ouvertüre zum Ballett "Die Geschöpfe des Prometheus" op. 43
Ouvertüre zum Ballett "Die Geschöpfe des Prometheus" op. 43
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Leitung: Johannes Zahn
Ludwig van Beethoven
Ouvertüre zum Schauspiel "Coriolan" op. 62
Ouvertüre zum Schauspiel "Coriolan" op. 62
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Leitung: Gábor Hontvári
Ludwig van Beethoven
Ouvertüre "Leonore" Nr. 1 op. 138
Ouvertüre "Leonore" Nr. 1 op. 138
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Leitung: Tianyi Lu
Gioacchino Rossini
Ouvertüre zu Oper "La Scala di Seta"
Ouvertüre zu Oper "La Scala di Seta"
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Leitung: Tianyi Lu