Documenta bekommt Wissenschaftlichen Beirat
Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH in Kassel bekommt einen wissenschaftlichen Beirat und einen größeren Aufsichtsrat. Das habe die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, teilte die Stadt Kassel am Montagabend mit. Der Beirat solle als Instanz zur fachlichen Beratung und Unterstützung des Aufsichtsrats sowie der Geschäftsführung dienen. Seine Aufgabe solle es sein, aktuelle gesellschaftliche und wissenschaftliche Diskussionen aufzugreifen, die fachlich-kuratorische Vernetzung der documenta gGmbH zu fördern sowie internationale und plurale Perspektiven einzubringen. Ein Datum für die Einrichtung des Beirats gebe es noch nicht, sagte ein Sprecher der Stadt Kassel dem Evangelischen Pressedienst. Dem Veränderungsprozess vorausgegangen war der Antisemitismusskandal rund um die documenta 15 im Jahr 2022. Kurz nach Eröffnung der Ausstellung Mitte Juni war das Banner „People's Justice“ des indonesischen Künstlerkollektivs „Taring Padi“ wegen antisemitischer Motive abgehängt worden. Weitere israelfeindliche Werke und Filme wurden als antisemitisch kritisiert. Die Generaldirektorin der Kunstschau, Sabine Schormann, wurde abberufen. Im November 2023 war die gesamte Findungskommission für die documenta 16 im Jahr 2027 zurückgetreten.