Dörrie: Lackmustest für den Film
Er ist der einzige deutsche Wettbewerbsbeitrag der diesjährigen Berlinale. Doris Dörries Film "Kirschblüten Hanami" erzählt die Geschichte eines älteren Ehepaares. Als die Frau stirbt, unternimmt ihr Mann in ihrer Kleidung eine Reise nach Japan, die sie zu Lebzeiten gern mit ihm unternommen hätte.
Doris Dörrie: "Natürlich bin ich aufgeregt!"
Was auch erklärt, warum sich Doris Dörrie hinter einer dunklen Sonnenbrille vor der Presse versteckt. "Kirschblüten" ist der einzige deutsche Beitrag im Wettbewerb und das deutsche Feuilleton wird gnadenlos hinterfragen, ob es ein würdiger Beitrag ist. Doris Dörrie ist offensichtlich auf das Schlimmste vorbereitet.
Dörrie: "Also ich muss sagen, ich bin begeistert, dass es eine Pressekonferenz ist, wo sofort eine Frage gestellt wird, das finde ich super!"
"Kirschblüten" ist eine traurige Geschichte. Sie beginnt in der bayrischen Provinz. Nur Trudi weiß, dass ihr Ehemann Rudi an einer tödlichen Krankheit leidet. Sie überredet ihn, ihre beiden Kinder in Berlin zu besuchen. Aber die sind beschäftigt und kümmern sich kaum. Also reisen die Eltern wieder ab und fahren an die Ostsee. Völlig unerwartet stirbt Trudi plötzlich im Hotel.
Rudi ist völlig aus der Bahn geworfen, begibt sich aber nach einiger Zeit auf eine Reise, eine Reise zu der anderen Seite von Trudi, die Japan liebte und den Butoh-Tanz. Rudi fliegt nach Tokio, wo ein Sohn wohnt - und streift durch die Stadt. Über seiner Kleidung die von seiner toten Frau. Eine recht interessante Erfahrung, in Rock und Frauenstrickjacke durch Tokio zu stolpern, fand Elmar Wepper:
"Die Japaner sind ja unglaublich, die haben ja Angst, einem irgendwie zu nahe zu kommen. Wir hatten eine Szene, da bin ich ein bisschen betrunken und stolpere. Und die Doris hat gesagt, lass Dich, wenn's passiert … dann rempel mal einen an einen Japaner, das geht schon. Das war nicht zu machen! Die haben die Kamera nicht gesehen, weil wir haben so versteckt gedreht, aber die antizipieren das total, fünf Meter vorher weichen sie aus."
1983 war Doris Dörrie zum ersten Mal in Japan mit ihrem Spielfilm "Mitten ins Herz". Das Land habe sie seitdem nicht losgelassen, erzählt sie gut gelaunt. Immer wieder war sie dort und hat das Land jedes Mal anders erlebt.
Dörrie: "Also einmal wirklich sehr strange: groß und blond in'nem gelben Regenmantel, wo die Autos angehalten haben, wenn ich trampend an der Straße stand. Fenster runtergekurbelt, Foto von mir gemacht und weitergefahren."
Hannelore Elsner, die Trudi spielt, war das erste Mal in Japan, hatte aber, so erzählt sie, das Gefühl, sie würde das Land schon kennen. Schließlich habe sie alle Romane von Haruki Murakami gelesen.
Elsner: "Es zieht mich da schon auch hin zu dieser fernöstlichen Höflichkeit, Freundlichkeit, Achtsamkeit vor allen Dingen. Das gefällt mir ungeheuer gut."
Die Schauspieler und die Regisseurin haben also viel herausziehen können aus den Dreharbeiten zu Doris Dörries neuem Film. Fragt sich nun, ob die Kritik und die Zuschauer genauso viel mitnehmen….
Dörrie: "Der wirkliche Lackmustest für jeden Film ist, wenn man ihn zusammen mit dem Publikum sieht. Und das ist ein bisschen so, wie auf dem OP-Tisch zu liegen ohne Narkose."
Was auch erklärt, warum sich Doris Dörrie hinter einer dunklen Sonnenbrille vor der Presse versteckt. "Kirschblüten" ist der einzige deutsche Beitrag im Wettbewerb und das deutsche Feuilleton wird gnadenlos hinterfragen, ob es ein würdiger Beitrag ist. Doris Dörrie ist offensichtlich auf das Schlimmste vorbereitet.
Dörrie: "Also ich muss sagen, ich bin begeistert, dass es eine Pressekonferenz ist, wo sofort eine Frage gestellt wird, das finde ich super!"
"Kirschblüten" ist eine traurige Geschichte. Sie beginnt in der bayrischen Provinz. Nur Trudi weiß, dass ihr Ehemann Rudi an einer tödlichen Krankheit leidet. Sie überredet ihn, ihre beiden Kinder in Berlin zu besuchen. Aber die sind beschäftigt und kümmern sich kaum. Also reisen die Eltern wieder ab und fahren an die Ostsee. Völlig unerwartet stirbt Trudi plötzlich im Hotel.
Rudi ist völlig aus der Bahn geworfen, begibt sich aber nach einiger Zeit auf eine Reise, eine Reise zu der anderen Seite von Trudi, die Japan liebte und den Butoh-Tanz. Rudi fliegt nach Tokio, wo ein Sohn wohnt - und streift durch die Stadt. Über seiner Kleidung die von seiner toten Frau. Eine recht interessante Erfahrung, in Rock und Frauenstrickjacke durch Tokio zu stolpern, fand Elmar Wepper:
"Die Japaner sind ja unglaublich, die haben ja Angst, einem irgendwie zu nahe zu kommen. Wir hatten eine Szene, da bin ich ein bisschen betrunken und stolpere. Und die Doris hat gesagt, lass Dich, wenn's passiert … dann rempel mal einen an einen Japaner, das geht schon. Das war nicht zu machen! Die haben die Kamera nicht gesehen, weil wir haben so versteckt gedreht, aber die antizipieren das total, fünf Meter vorher weichen sie aus."
1983 war Doris Dörrie zum ersten Mal in Japan mit ihrem Spielfilm "Mitten ins Herz". Das Land habe sie seitdem nicht losgelassen, erzählt sie gut gelaunt. Immer wieder war sie dort und hat das Land jedes Mal anders erlebt.
Dörrie: "Also einmal wirklich sehr strange: groß und blond in'nem gelben Regenmantel, wo die Autos angehalten haben, wenn ich trampend an der Straße stand. Fenster runtergekurbelt, Foto von mir gemacht und weitergefahren."
Hannelore Elsner, die Trudi spielt, war das erste Mal in Japan, hatte aber, so erzählt sie, das Gefühl, sie würde das Land schon kennen. Schließlich habe sie alle Romane von Haruki Murakami gelesen.
Elsner: "Es zieht mich da schon auch hin zu dieser fernöstlichen Höflichkeit, Freundlichkeit, Achtsamkeit vor allen Dingen. Das gefällt mir ungeheuer gut."
Die Schauspieler und die Regisseurin haben also viel herausziehen können aus den Dreharbeiten zu Doris Dörries neuem Film. Fragt sich nun, ob die Kritik und die Zuschauer genauso viel mitnehmen….
Dörrie: "Der wirkliche Lackmustest für jeden Film ist, wenn man ihn zusammen mit dem Publikum sieht. Und das ist ein bisschen so, wie auf dem OP-Tisch zu liegen ohne Narkose."