Aktuelle Themen - gefilmt mit künstlerischem Blick
Vor einiger Zeit brachte die amerikanische Dokumentarfilmerin Laura Poitras gemeinsam mit Glenn Greenwald und Edward Snowden die Aufklärung des NSA-Skandals ins Rollen. Poitras' neues Projekt präsentiert künstlerische Dokumentarfilme im Internet.
Seit 2014 befasst sich das investigative Online-Magazin "The Intercept" mit Themen wie Korruption, Justizmissbrauch und sozialer Gerechtigkeit. Hinter dem Projekt stehen unter anderem die US-amerikanische Dokumentarfilmerin Laura Poitras und der Journalist Glenn Greenwald, die mit Edward Snowden die Aufklärung der NSA-Affäre ins Rollen brachten.
Seit kurzem beherbergt "The Intercept" eine neue Plattform: "Field of Vision", auf der kurze Dokumentarfilme junger Filmemacherinnen und –macher zu aktuellen Themen gezeigt werden.
Empathie beim Zuschauer erzeugen
"Laura Poitras fand eben, dass die Website jenseits dieses investigativen Journalismus auch etwas Visuelles braucht, dass es noch mal etwas anderes ist, wenn man einem Menschen in einem Film direkt ins Gesicht sieht, dass diese Bilder einen anderen Zugang ermöglichen und beim Zuschauer auch mehr Empathie erzeugen", sagt unsere Redakteurin Susanne Burg. "Es soll eben den Journalismus ergänzen, einen künstlerischen Blick auf aktuelle Themen ermöglichen."
Die Filme seien keine journalistischen Fernsehdokumentationen, in denen alles erklärt werde, sondern sie seien "der alten US-amerikanischen Schule des direct cinema verhaftet", so Susanne Burg. "Also, die Kamera beobachtet, tritt, wenn es um Menschen geht, die sprechen – die Kamera tritt dann so ein bisschen in den Hintergrund, so dass der porträtierte Mensch möglichst die Kamera vergisst."
Unaufgeregte Bilder vom Alltag des Fliehens
So zeige Field of Visions beispielsweise den Film "Notes From a Border" von Iva Radivojevic, der eine kleine Gruppe Syrer auf ihrer Flucht begleitet. "Es sind eher so unaufgeregte Bilder, die diesen Alltag des Fliehens einfangen und damit sehr eindrücklich sind."