Schonungsloses Protokoll vor der Kamera
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Der HBO-Dokumentarfilm "Leaving Neverland" über Michael Jackson sorgt für Wirbel. Zwei Männer, die von Jackson als Kinder missbraucht wurden, berichten erstmals offen darüber. Die Erben des Popstars klagen gegen HBO - sie fürchten um ihre Einnahmen.
In dem Dokumentarfilm "Leaving Neverland" behaupten zwei Männer, als Kinder von Jackson missbraucht worden zu sein: Wade Robson und James Safechuck. Beide hatten bei einem Gerichtsverfahren vor knapp 15 Jahren, das die Eltern eines anderen Jungen angestrengt hatten, zugunsten Jacksons ausgesagt. Damals lebte der "King of Pop" († 2009) aber noch.
Es geht um sehr viel Geld für Jacksons Erben: Noch immer werden seine Songs von den US-Radiosendern rauf und runter gespielt. Allein seit Beginn des Jahres seien Stücke von ihm 31.000 Mal zu hören gewesen, sagt Marcus Schuler, Journalist in Los Angeles. Sollten Radiosender in den USA Jacksons Songs verbannen, würde dies deutliche Einnahmeeinbußen für die Erben bedeuten.
"Die Masche eines Pädophilen"
Vor Reeds Kamera geben Robson und Safechuck nun erstmals schonungslos zu Protokoll, was Michael Jackson ihnen unter dem Deckmantel des Kinderfreundes angetan hat.
Für Marcus Schuler, der sich die Doku angeschaut hat, ist vor allem interessant, wie Reed am Beispiel von Jackson "die Masche eines Pädophilen" aufdeckt und zeigt, wie dieser zwei Familien auseinandergerissen habe. Eine Masche, die genauso gut für den Nachbarn von Nebenan oder den "netten Onkel" gelten könne.
Warum Robson und Safechuck Michael Jackson zunächst verteidigt hatten und erst jetzt an die Öffentlichkeit gehen, erklären sie damit, dass sie zum einen von Jackson massiv eingeschüchtert worden seien. Zum anderen sagt etwa Robson, Jackson sei für ihn "Gott gewesen". Safechuck wiederum begründet, seit er selbst Vater geworden sei, sehe er Kinder und ihre Verletzlichkeit mit anderen Augen.
(mkn)