Wie wir die Zukunft der Welt bestimmen
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Wie ist der Zustand unseres Planeten und wie können wir Lösungen finden, die in die Zukunft weisen? Das ist die Grundidee des Dokumentarfilms "Wer wir waren" von Marc Bauder. Darin zeigt er verschiedene Perspektiven und Projekte zum Thema Klimawandel.
In seinem Dokumentarfilm "Wer wir waren" geht es dem Regisseur Marc Bauder um die Zukunft der Erde und wie wir diese Zukunft beeinflussen können. Dabei führen seine Bilder vom All über ausgetrocknete Flussläufe bis in buddhistische Klöster. Zu Wort kommen u. a. ein Astronaut, eine Ozeanforscherin und ein Ökonom.
"Wer wir waren" sei eine Weiterführung von Gedanken, die der 2016 verstorbene Publizist Roger Willemsen formuliert habe und die jetzt in die Gegenwart und die Zukunft getragen würden, als "eine Art Staffelstabübergabe".
Als ein Seelenverwandter habe Willemsen die Dringlichkeit der Zustandsbeschreibung und nach Veränderung präzise gezeigt: "Ich dachte, ich muss einen Weg finden, die beginnende Recherche der Beschreibung der Welt mit dieser wunderbaren Form der literarischen Auseinandersetzung von Roger Willemsen zusammenzubringen."
Zustand der Erde definieren
Um Lösungen aus der Klimakrise zu finden, sei die Bestandsaufnahme um den Zustand unseres "sehr fragilen und wunderschönen" Planeten der Ausgangspunkt des Films. Dazu hat Bauder verschiedene Perspektiven unterschiedlichster Wissenschaftler zusammengetragen, die sich bereits seit Langem mit der Gegenwart und Zukunft der Welt auseinandersetzen.
So könne gezeigt werden, dass wir alle Möglichkeiten hätten, an verschiedenen Punkten anzudocken und uns einzubringen. "Das ist ein sehr wichtiges Element, was bei Roger Willemsen anklang und was wir in dem Film jetzt versuchen weiterzutragen."
Ursache und Wirkung begreifen
Der Astronaut Alexander Gerst etwa erforsche Dinge aus einem inneren Antrieb heraus und bliebe dabei flexibel für neue Perspektiven:
"Wenn ein Mensch, den wir kennen – Alexander Gerst – plötzlich über uns schwebt und in einer ungeschnittenen Szene von 3 Minuten von den brennenden Urwäldern im Amazonas zu den Kriegen der Menschheit kommt, dann macht das was mit mir, weil ich die Unmittelbarkeit zwischen Schönheit, zwischen Fragilität und den Konsequenzen spüre."
Ressourcen sind endlich
Veränderung sei schwierig, solange wir uns weiterhin abkoppeln würden von den Konsequenzen, die wir durch unser Handeln produzierten, sagt Bauder. Das müsse bewusstgemacht werden, etwa durch den World Overshoot Day, also dem Tag, ab dem wir in dem Jahr mehr Ressourcen verbrauchen, als die Erde in diesem Jahr reproduzieren kann.
"Die gute Nachricht ist: Wir Menschen sind der Ausgangspunkt der Probleme dieser Welt - und wir sind auch Teil der Lösung."
(mle)