Dokumentarfilme

DDR-Realität aus dem Giftschrank

Zu sehen ist eine Werksbahn in einer mit Rauch und Dunst überzogenen Industrieanlage im Mansfeld Kombinat in Hettstedt im Mansfelder Land (Archivbild von 1983).
Die massive Umweltverschmutzung war kein Thema für die DDR-Medien © dpa / picture alliance / Michael Richter
Anne Barnert im Gespräch mit Philipp Schnee |
Armut, Elend oder auch nur den grauen Alltag im eigenen Land sollte es in DDR-Medien nicht geben. Ab 1970 durften jedoch einige Filmemacher solchen Sujets nachgehen. Die Historikerin Anne Barnert hat deren nie gezeigten Filme gesehen.
Wie jede Gesellschaft hatte auch die Deutsche Demokratische Republik Probleme. Nur – im DDR-Medienalltag kamen diese Schwierigkeiten selten vor. Meist wurde ein Bild eines kleinen Landes gezeichnet, das mit großen Schritten beim Aufbau des Sozialismus voranschritt.
Es wurde Positives vermeldet. Armut, Elend oder ganz einfach nur "grauer Alltag", das gab es im Fernsehen und der Presse so gut wie nicht.
Trotzdem, ab 1970 durfte ein kleine Truppe von Filmern auch solche Themen angehen. Allerdings: Sie filmten ausschließlich fürs Archiv. Gezeigt werden durften die Filme nicht. Sie wurden verschlossen. Kaum jemand hat sie bis heute gesehen.
Die Filmhistorikerin Anne Barnert ist eine der wenigen, sie hat sich mit diesen Filmen der "Staatlichen Filmdokumentation der DDR" beschäftigt.
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