"Dominanz des Maises" gefährdet Vogelwelt
Weil vermehrt Energiepflanzen angebaut werden, gehe die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft verloren, beklagt der Landschaftsökologe Martin Flade. Er fordert, den Maisanbau zu begrenzen, und zum Schutz der Vogelwelt zum Beispiel auf energiereiche Blühpflanzenmischungen umzusteigen.
Ulrike Timm: Und wenn man ein Vöglein wär, dann flöge man in Deutschland vielleicht am besten nach Brodowin. Das Dorf an der polnischen Grenze ist ein Musterbeispiel für ein Miteinander von Mensch und Natur, von ökologischer Landwirtschaft und Artenvielfalt. Bevor wir darüber reden, wie man das auch jenseits von Brodowin zumindest besser in Balance kriegen könnte, entführt uns Anselm Weidner in ein Idylle, die ganz wunderbar klingt.
Timm: Oh, wie schön ist Brodowin. Den Vögeln geht es dort gut, den Menschen und auch Martin Flade, der hat nämlich das Glück, dort zu wohnen. Vor allem aber ist Martin Flade Landschaftsökologe und er arbeitet im Landesamt für Umwelt in Brandenburg, und jetzt ist er unser Gast. Schönen guten Tag!
Martin Flade: Guten Tag!
Timm: Der Kollege Anselm Weidner sprach eben von der Zauberformel von Brodowin, und dass diese Idylle dann doch auch wieder menschengemacht ist. Was könnte man denn sofort von Brodowin aus weiterreichen an Vorschlägen?
Flade: Ja, also was die Brodwiner erst mal richtig gemacht haben 1990, ist, dass sie auf ökologischen Landbau umgestellt haben. Aber was sie vielleicht besonders auszeichnet, ist, dass sie sich darauf nicht ausgeruht haben. Sondern dass sie es sich haben gefallen lassen, zu fragen, wo kann der Ökolandbau und der Naturschutz aneinandergeraten, wo gibt es Zielkonflikte. Und diese Fragen wurden am Feldrand diskutiert mit Naturschutzleuten. Und dann haben die Brodowiner angefangen, in einem achtjährigen Projekt diese Zielkonflikte zu untersuchen und Maßnahmen zu entwickeln, Strategien zu entwickeln, wie man die Zielkonflikte lösen kann.
Timm: Das Wort fällt jetzt zum dritten Mal – Zielkonflikt heißt zum Beispiel, wir wollen eine Energiewende in Deutschland, wir wollen aber auch alle genug Strom haben, wir wollen genug essen, wir wollen von unserem luxuriösen Leben möglichst wenig aufgeben, und das muss man irgendwie in Balance bringen. Nun ist ja nicht überall so ein kleines, feines, nahe der Grenze gelegenes Dorf wie Brodowin. Das ist ja auch wirklich ein Konflikt.
Flade: Ja, das ist ist ein Konflikt. Ich würde aber gern noch sagen, die Zielkonflikte waren erst mal etwas niedriger gehängt, etwas konkreter. Der ökologische Landbau, der arbeitet sehr viel mit Kleegras, als Beispiel, als Futter für die Kühe und als Erholung für den Boden. Und die Kleegrasflächen sind voll von Tieren, von Hasen, von Amphibien, von Feldlerchen, von Wachteln. Und das Kleegras wird sehr oft gemäht. Und das kann so eine Art Falle werden, wenn da viele Tiere sind. Und das war zum Beispiel eine Frage, der man sich erst mal gewidmet hat in Brodowin.
Timm: Warum wird das eine Falle?
Flade: Ja, weil, wenn dann viele Vögel dort brüten, viele Lerchen, Wachteln dort brüten und dann wird gemäht, dann sind die Bruten kaputt. Das heißt, man muss die Strategien überlegen, wie man versucht, durch größere Zeitabstände zwischen erster und zweiter Mahd, durch höhere Schnitthöhen, durch eine andere Mahdtechnik oder so diese Konflikte zu lösen. Das war also sehr konkret in Brodowin erst mal.
Timm: Wenn wir diese Konflikte weiter fassen und uns von der Idylle vorarbeiten in die raue Wirklichkeit – ich sprach es an – ein Konflikt ist zum Beispiel, wir wollen alle die Energiewende, und ein Ergebnis dieser Bestrebungen ist auch, dass es unglaublich viel Monokulturen gibt in Mais und in Raps. Das ist für die Natur auch nicht gesund und für die Vögel nicht gesund, und gleichzeitig sagt man, es ist ein Mittel, um diese Energiewende zu erreichen. Wie kommt man da raus, wenn die Katze sich an diesem Punkt in den Schwanz beißt?
Flade: Wir haben in Deutschland seit fünf, sechs Jahren tatsächlich eine sehr drastische Wende in der Agrarlandschaft. Die Agrarlandschaft verändert sich so stark, wie schon sehr lange nicht mehr, weil eben Energiepflanzen vermehrt angebaut werden, vor allen Dingen Mais. Und das hat Konsequenzen. Zum einen können in Mais kaum Vögel oder andere wildlebende Tiere leben. Das liegt an den Anbaumethoden, an der Jahreszeit, wann Mais eingesät wird und so weiter. Zum anderen werden die Flächen knapp. Die Stilllegungen gibt es nicht mehr, die EU-Flächenstilllegungen, die Brachen, seit 2007. Die Flächenpreise steigen, die Pachtpreise steigen.
Das heißt, die ganze Agrarlandschaft ist im Umbruch begriffen, und das führt dazu, dass eine immer stärkere Trennung stattfindet, ich sag jetzt mal, zwischen Schutz- und Schmutzlandschaften. Wir haben also gerade im Osten Landschaftsräume, wo der ökologische Landbau dominiert, wo relativ viel Naturschutz gemacht wird. Aber auf dem Großteil der Flächen haben wir eine Intensivierung und eine Dominanz des Maises, die immer stärker wird. Und dadurch ist es so, dass eben viele Vogelarten ihre Bestände überhaupt nicht mehr halten können. Also von den 30 häufigsten Agrarvogelarten wie Feldlerche, Wachtel, Rebhuhn, Kiebitz und so weiter, können gerade noch vier ihren Bestand halten, alle anderen nehmen ab seit dieser Energie-Agrarwende. Das heißt, wir opfern die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft auf ungefähr der Hälfte der Fläche Deutschlands der Energiewende.
Timm: Das heißt auch, wir wollen was Gutes mit diesen vielen, vielen Maisfeldern und erreichen, dass die Natur so weit ins Ungleichgewicht gerät, dass es zum Beispiel eben viele Vogelarten das Leben kostet.
Flade: Genau. Die Idee war ja vielleicht ganz gut, aus Reststoffen, aus Gülle, aus Spätschnittgut und so weiter Strom zu erzeugen. Aber so, wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz gemacht ist und so, wie unsere Landwirtschaftspolitik gestrickt ist, hat es dazu geführt, dass auf Nahrungsmittelflächen Mais angebaut wird. Dass sich eine Entwicklung verselbständigt hat, wo viel Geld fließt, wo man viel Geld verdienen kann. Und dass man völlig versäumt hat, Belastungsgrenzen festzulegen und Regulationsmechanismen rechtzeitig zu etablieren, sodass man auf eine problematische Entwicklung reagieren kann. Das ist überhaupt nicht der Fall.
Viele Landwirte haben 20-jährige Verträge mit Biogasanlagen, wo sie gar nicht mehr so schnell raus kommen. Und wir haben eine enorme Eigendynamik, und die Verwaltung sieht weitgehend hilflos zu, auch die Naturschutzverwaltung. Sie haben keine Mittel, einzugreifen, weil das als ordnungsgemäße Landwirtschaft gilt, und sehen also diesen Umbruch in der Kulturlandschaft und den Verlust, den wir haben, als Zuschauer auf der Tribüne.
Timm: Nun kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Brodowiner und ein Landschaftsökologe wie Martin Flade gegen eine Energiewende wäre. Und gleichzeitig beschreiben sie uns, dass man bestimmte Dinge gut gemeint, aber schlecht gedacht hat. Was könnte man denn eigentlich jetzt noch tun, um das wieder auszugleichen?
Flade: Ja, man muss erst mal mit allen Mitteln, die es vielleicht gibt, den Maisanbau begrenzen und wieder herunterfahren und die Bioenergiegewinnung auf Verfahren umstellen, die landschafts- und naturschutzverträglich sind. Also zum Beispiel, indem man Biomasse nutzt, die übrig ist, die man sonst nicht gebrauchen kann. Von Mooren, die man mäht, oder Trockenrasen, die man mäht, oder Holz aus der Landschaftspflege und so weiter. Es gibt also eine ganze Menge Energiequellen, die man nutzen kann. Es gibt auch Versuche mit Blühpflanzenmischungen, mit Staudenmischungen, die nicht so viel Energie bringen wie Mais, aber eben einen sehr hohen Wert haben für die biologische Vielfalt und für die Vogelwelt. Also solche Wege könnte man gehen.
Timm: Und dann würde es überall so pfeifen und singen und piepen wie in Brodowin?
Flade: Na ja, so wie in Brodowin vielleicht nicht. Da gehören, denke ich, zwei Grundvoraussetzungen dazu. Das eine ist die landschaftliche Ausstattung von Brodowin, die naturgegeben ist, also die Hügel, die Kleingewässer, die Seen und die ganze Landschaftsstruktur. Und das andere ist der ökologische Landbau. Ich denke, dass ein chemiefreier Landbau die Voraussetzung ist, dass es intakte Kulturlandschaften gibt bei uns.
Timm: Martin Flade, Landschaftsökologe, Bewohner des Ökodorfs Brodowin und natürlich auch Vogelschützer. Ich danke Ihnen für den Besuch im Studio. Und wir haben in dieser Woche auch eine ganz besondere Debatte. Jeden Nachmittag um viertel vor vier, da können Sie einen Experten des Naturschutzbundes fragen, alle Fragen stellen, die Ihnen bei Vögeln durch den Kopf gehen, Vögeln in Ihrem Garten, Vögel in Wald und Flur, Vogelschutz – alles, was damit zusammenhängt, können Sie dann zur Sprache bringen, ab viertel vor vier, hier im Deutschlandradio Kultur.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
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Da fliegen sie wieder!
Vom 6.-12. Mai: Die große Vogelschau im Deutschlandradio Kultur
Timm: Oh, wie schön ist Brodowin. Den Vögeln geht es dort gut, den Menschen und auch Martin Flade, der hat nämlich das Glück, dort zu wohnen. Vor allem aber ist Martin Flade Landschaftsökologe und er arbeitet im Landesamt für Umwelt in Brandenburg, und jetzt ist er unser Gast. Schönen guten Tag!
Martin Flade: Guten Tag!
Timm: Der Kollege Anselm Weidner sprach eben von der Zauberformel von Brodowin, und dass diese Idylle dann doch auch wieder menschengemacht ist. Was könnte man denn sofort von Brodowin aus weiterreichen an Vorschlägen?
Flade: Ja, also was die Brodwiner erst mal richtig gemacht haben 1990, ist, dass sie auf ökologischen Landbau umgestellt haben. Aber was sie vielleicht besonders auszeichnet, ist, dass sie sich darauf nicht ausgeruht haben. Sondern dass sie es sich haben gefallen lassen, zu fragen, wo kann der Ökolandbau und der Naturschutz aneinandergeraten, wo gibt es Zielkonflikte. Und diese Fragen wurden am Feldrand diskutiert mit Naturschutzleuten. Und dann haben die Brodowiner angefangen, in einem achtjährigen Projekt diese Zielkonflikte zu untersuchen und Maßnahmen zu entwickeln, Strategien zu entwickeln, wie man die Zielkonflikte lösen kann.
Timm: Das Wort fällt jetzt zum dritten Mal – Zielkonflikt heißt zum Beispiel, wir wollen eine Energiewende in Deutschland, wir wollen aber auch alle genug Strom haben, wir wollen genug essen, wir wollen von unserem luxuriösen Leben möglichst wenig aufgeben, und das muss man irgendwie in Balance bringen. Nun ist ja nicht überall so ein kleines, feines, nahe der Grenze gelegenes Dorf wie Brodowin. Das ist ja auch wirklich ein Konflikt.
Flade: Ja, das ist ist ein Konflikt. Ich würde aber gern noch sagen, die Zielkonflikte waren erst mal etwas niedriger gehängt, etwas konkreter. Der ökologische Landbau, der arbeitet sehr viel mit Kleegras, als Beispiel, als Futter für die Kühe und als Erholung für den Boden. Und die Kleegrasflächen sind voll von Tieren, von Hasen, von Amphibien, von Feldlerchen, von Wachteln. Und das Kleegras wird sehr oft gemäht. Und das kann so eine Art Falle werden, wenn da viele Tiere sind. Und das war zum Beispiel eine Frage, der man sich erst mal gewidmet hat in Brodowin.
Timm: Warum wird das eine Falle?
Flade: Ja, weil, wenn dann viele Vögel dort brüten, viele Lerchen, Wachteln dort brüten und dann wird gemäht, dann sind die Bruten kaputt. Das heißt, man muss die Strategien überlegen, wie man versucht, durch größere Zeitabstände zwischen erster und zweiter Mahd, durch höhere Schnitthöhen, durch eine andere Mahdtechnik oder so diese Konflikte zu lösen. Das war also sehr konkret in Brodowin erst mal.
Timm: Wenn wir diese Konflikte weiter fassen und uns von der Idylle vorarbeiten in die raue Wirklichkeit – ich sprach es an – ein Konflikt ist zum Beispiel, wir wollen alle die Energiewende, und ein Ergebnis dieser Bestrebungen ist auch, dass es unglaublich viel Monokulturen gibt in Mais und in Raps. Das ist für die Natur auch nicht gesund und für die Vögel nicht gesund, und gleichzeitig sagt man, es ist ein Mittel, um diese Energiewende zu erreichen. Wie kommt man da raus, wenn die Katze sich an diesem Punkt in den Schwanz beißt?
Flade: Wir haben in Deutschland seit fünf, sechs Jahren tatsächlich eine sehr drastische Wende in der Agrarlandschaft. Die Agrarlandschaft verändert sich so stark, wie schon sehr lange nicht mehr, weil eben Energiepflanzen vermehrt angebaut werden, vor allen Dingen Mais. Und das hat Konsequenzen. Zum einen können in Mais kaum Vögel oder andere wildlebende Tiere leben. Das liegt an den Anbaumethoden, an der Jahreszeit, wann Mais eingesät wird und so weiter. Zum anderen werden die Flächen knapp. Die Stilllegungen gibt es nicht mehr, die EU-Flächenstilllegungen, die Brachen, seit 2007. Die Flächenpreise steigen, die Pachtpreise steigen.
Das heißt, die ganze Agrarlandschaft ist im Umbruch begriffen, und das führt dazu, dass eine immer stärkere Trennung stattfindet, ich sag jetzt mal, zwischen Schutz- und Schmutzlandschaften. Wir haben also gerade im Osten Landschaftsräume, wo der ökologische Landbau dominiert, wo relativ viel Naturschutz gemacht wird. Aber auf dem Großteil der Flächen haben wir eine Intensivierung und eine Dominanz des Maises, die immer stärker wird. Und dadurch ist es so, dass eben viele Vogelarten ihre Bestände überhaupt nicht mehr halten können. Also von den 30 häufigsten Agrarvogelarten wie Feldlerche, Wachtel, Rebhuhn, Kiebitz und so weiter, können gerade noch vier ihren Bestand halten, alle anderen nehmen ab seit dieser Energie-Agrarwende. Das heißt, wir opfern die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft auf ungefähr der Hälfte der Fläche Deutschlands der Energiewende.
Timm: Das heißt auch, wir wollen was Gutes mit diesen vielen, vielen Maisfeldern und erreichen, dass die Natur so weit ins Ungleichgewicht gerät, dass es zum Beispiel eben viele Vogelarten das Leben kostet.
Flade: Genau. Die Idee war ja vielleicht ganz gut, aus Reststoffen, aus Gülle, aus Spätschnittgut und so weiter Strom zu erzeugen. Aber so, wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz gemacht ist und so, wie unsere Landwirtschaftspolitik gestrickt ist, hat es dazu geführt, dass auf Nahrungsmittelflächen Mais angebaut wird. Dass sich eine Entwicklung verselbständigt hat, wo viel Geld fließt, wo man viel Geld verdienen kann. Und dass man völlig versäumt hat, Belastungsgrenzen festzulegen und Regulationsmechanismen rechtzeitig zu etablieren, sodass man auf eine problematische Entwicklung reagieren kann. Das ist überhaupt nicht der Fall.
Viele Landwirte haben 20-jährige Verträge mit Biogasanlagen, wo sie gar nicht mehr so schnell raus kommen. Und wir haben eine enorme Eigendynamik, und die Verwaltung sieht weitgehend hilflos zu, auch die Naturschutzverwaltung. Sie haben keine Mittel, einzugreifen, weil das als ordnungsgemäße Landwirtschaft gilt, und sehen also diesen Umbruch in der Kulturlandschaft und den Verlust, den wir haben, als Zuschauer auf der Tribüne.
Timm: Nun kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Brodowiner und ein Landschaftsökologe wie Martin Flade gegen eine Energiewende wäre. Und gleichzeitig beschreiben sie uns, dass man bestimmte Dinge gut gemeint, aber schlecht gedacht hat. Was könnte man denn eigentlich jetzt noch tun, um das wieder auszugleichen?
Flade: Ja, man muss erst mal mit allen Mitteln, die es vielleicht gibt, den Maisanbau begrenzen und wieder herunterfahren und die Bioenergiegewinnung auf Verfahren umstellen, die landschafts- und naturschutzverträglich sind. Also zum Beispiel, indem man Biomasse nutzt, die übrig ist, die man sonst nicht gebrauchen kann. Von Mooren, die man mäht, oder Trockenrasen, die man mäht, oder Holz aus der Landschaftspflege und so weiter. Es gibt also eine ganze Menge Energiequellen, die man nutzen kann. Es gibt auch Versuche mit Blühpflanzenmischungen, mit Staudenmischungen, die nicht so viel Energie bringen wie Mais, aber eben einen sehr hohen Wert haben für die biologische Vielfalt und für die Vogelwelt. Also solche Wege könnte man gehen.
Timm: Und dann würde es überall so pfeifen und singen und piepen wie in Brodowin?
Flade: Na ja, so wie in Brodowin vielleicht nicht. Da gehören, denke ich, zwei Grundvoraussetzungen dazu. Das eine ist die landschaftliche Ausstattung von Brodowin, die naturgegeben ist, also die Hügel, die Kleingewässer, die Seen und die ganze Landschaftsstruktur. Und das andere ist der ökologische Landbau. Ich denke, dass ein chemiefreier Landbau die Voraussetzung ist, dass es intakte Kulturlandschaften gibt bei uns.
Timm: Martin Flade, Landschaftsökologe, Bewohner des Ökodorfs Brodowin und natürlich auch Vogelschützer. Ich danke Ihnen für den Besuch im Studio. Und wir haben in dieser Woche auch eine ganz besondere Debatte. Jeden Nachmittag um viertel vor vier, da können Sie einen Experten des Naturschutzbundes fragen, alle Fragen stellen, die Ihnen bei Vögeln durch den Kopf gehen, Vögeln in Ihrem Garten, Vögel in Wald und Flur, Vogelschutz – alles, was damit zusammenhängt, können Sie dann zur Sprache bringen, ab viertel vor vier, hier im Deutschlandradio Kultur.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
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Vom 6.-12. Mai: Die große Vogelschau im Deutschlandradio Kultur