Domstift Brandenburg lässt antijüdische Schmähplastik erforschen
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Das evangelische Domstift Brandenburg lässt die Geschichte der ältesten bekannten antijüdischen Schmähplastik, einer sogenannten „Judensau“, erforschen. Ziel sei, die Darstellung aus dem 13. Jahrhundert im Kreuzgang des früheren Klosters in Brandenburg an der Havel künftig mit Erläuterungen stärker im historischen Kontext zu zeigen, sagte Domkurator Cord-Georg Hasselmann. Damit solle auch zur Auseinandersetzung mit dem schwierigen Erbe der Geschichte und der Kirchengeschichte angeregt werden. Die Antisemitismusbeauftragte der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Marion Gardei, kündigte neue kirchliche Regelungen zum Umgang mit antijüdischen Schmähplastiken in Kirchen an. Diese Darstellungen seien Teil der kirchlichen Tradition des Antijudaismus, betonte die Theologin. Gemeinden müssten sich mit antisemitischen Symbolen in ihren Kirchen auseinandersetzen. Solche Plastiken müssten aus dem liturgischen Bereich in Kirchen herausgelöst und in einen pädagogisch-musealen Zusammenhang gestellt werden.