"Werk ohne Autor" von Florian Henckel von Donnersmarck läuft am 3. Oktober 2018 in den deutschen Kinos an.
"Man kann sich der Zeitgeschichte nicht entziehen"
Es ist der erste Test für die deutsche Oscar-Hoffnung: Bei den Filmfestspielen in Venedig feiert der neue Film von Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck seine Weltpremiere. In "Werk ohne Autor" steht die dramatische Lebensgeschichte eines Künstlers im Mittelpunkt.
"Ich hatte in meinem Leben bislang keinen sehr großen Erfolg mit Festivals", sagte von Donnersmarck im Deutschlandfunk Kultur. Deshalb freue er sich, in Venedig nun zum ersten Mal mit einem langen Film dabei zu sein. Mit dem späteren Oscar-Preisträger "Das Leben der Anderen" sei er vor vielen Jahren bei den Festivals in Berlin, Cannes und Venedig noch abgeblitzt. Nun feiert sein neuer Film Weltpremiere in Venedig. Außerdem wurde "Werk ohne Autor" vor wenigen Tagen nominiert, für Deutschland bei den Auslands-Oscars ins Rennen zu gehen.
Suche nach den großen Themen des Lebens
Vor jedem Film überlege er sehr genau, dass er einen Stoff auswähle, die ihn über die lange Produktionszeit von mehreren Jahren nicht langweile, sagte der Regisseur. "Dann überlege ich, was würde ich denn brennend gerne auf der Leinwand sehen." Ihn interessierten großes Drama, wunderschöne Frauen und große Kunst. "Dann sucht man halt nach einer Geschichte, wo man das alles verweben kann und sich mit den großen Lebensthemen beschäftigen." Da sei ihm der Startpunkt zu dieser Geschichte zugefallen. "Dann wusste ich jetzt: Das kann ich gefahrlos angehen und werde nicht verrückt werden über die nächsten vier Jahre."
Der Film erstreckt sich über mehrere Zeitebenen, vom Zweiten Weltkrieg bis in die DDR-Geschichte. Es geht um das Schicksal eines Kunststudenten Kurt (dargestellt von Tom Schilling) im Nachkriegsdeutschland, der seine Liebe zu einer Kommilitonin Elisabeth (Paula Beer) verteidigen muss. Deren Vater (Sebastian Koch) trägt Schuld an verhängnisvollen Ereignissen in Kurts Leben. In dessen Bildern kommt schließlich die Wahrheit ans Licht.
Leben in der Zeitgeschichte
Donnersmarck sagte, er glaube, dass man sich der Zeitgeschichte nicht entziehen könne. "Man denkt immer, es gibt das politische Leben und dann gibt es das private Leben. Aber wenn wirklich extreme Sachen geschehen und wahrscheinlich auch, wenn nicht extreme Sachen geschehen: Wir sind immer mit der Politik und dem gesellschaftlichen Geschehen und der Entwicklung und der Geschichte vollkommen verbunden und verwoben." (gem)