"Kein Athlet darf sich darauf verlassen können, wann er getestet wird"
Die Vorstandsvorsitzende der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA), Andrea Gotzmann, fordert die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) auf, umgehend auf neuen Doping-Fälle zu reagieren. Nach Erkenntnissen von ARD-Journalisten ist die Verbreitung von Doping weitaus größer als angenommen.
Sie sei schwer schockiert, meint Andrea Gotzmann, die Vorsitzende der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA). Positiv sei bloß, dass die Doping-Enthüllungen ans Tageslicht gekommen sind. Es sei nun offensichtlich, dass es Sportfunktionäre gibt, die die Regeln nicht einhielten. "Das ist ein absolutes Ärgernis auch für unsere Athleten und ich kann nur auf das schärfste protestieren und fordere die WADA auf, hier umgehend Maßnahmen einzuleiten und diese Vorgänge aufzuklären."
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) habe die Verantwortung in den Fällen, die jetzt enthüllt wurden, meint Gotzmann. „Die WADA hat hier die Verantwortung, mit ihren Fachleuten diese Werte zu beurteilen." Gotzmann räumte aber ein, dass die Verantwortung auch bei den nationalen Sportfachverbänden liege. Deutschland sei in dieser Hinsicht gut aufgestellt: "Ich glaube schon, dass wir ein gutes und abschreckendes System haben". In Deutschland könne es jederzeit unangekündigte Kontrollen der Sportler geben. So sollte es auch weltweit sein: "Kein Athlet in dieser Welt darf sich darauf verlassen können, wann er getestet wird."
Nach der am Samstag ausgestrahlten ARD-Dokumentation "Geheimsache Doping: Im Schattenreich der Leichtathletik" ist die Verbreitung von Doping vor allem in den Ausdauerdisziplinen weitaus größer als bisher angenommen.