"Ich glaube, da muss man lachen!"
Doris Dörrie im Berlinale-Open-House: Ein Gespräch über Buddhismus, Rachephantasien, ihren neuen Film "Grüße aus Fukushima" und die Frage, ob Männer die besseren Filmemacher sind. Diese Behauptung sei schlicht "frech", findet Dörrie.
Sie ist eine der erfolgreichsten Filmemacherinnen Deutschlands: Doris Dörrie. Ob in ihrem ersten Erfolg "Männer" (1985), in "Die Friseuse" oder in "Kirschblüten - Hanami" – Doris Dörrie erzählt Geschichten zum Lachen und Weinen; sie will intelligent unterhalten und zeigen, dass das Private durchaus politisch ist.
Die gebürtige Hannoveranerin hat rund 30 Filme gedreht, an die 20 Bücher geschrieben und sieben Opern inszeniert. Sie fördert den Filmnachwuchs als Professorin in München und engagiert sich in der Initiative "Pro Quote" für mehr Frauen in der Filmebranche.
Auf der diesjährigen "Berlinale" stellt sie ihren neuen Film "Grüße aus Fukushima" vor, für den sie in der Sperrzone des zerstörten japanischen Reaktors drehte. Sie habe eine Geschichte erzählen wollen, "die einen sehr schweren Anfang hat, die dann aber eine Leichtigkeit entwickelt und einem am Ende auch mit einem leichten Gefühl aus dem Kino entlässt", sagte sie live auf der Berlinale in unserer Sendung "Im Gespräch".
Zur Debatte um mehr Frauen in der Filmbranche sagte sie zu der Behauptung, die Dominanz der Männer habe auch mit Qualität zu tun:
"Das ist schon frech!"
Grämen tut sie sich aber nicht:
"Ich glaube, da muss man lachen! Einfach lachen und weitermachen. Man darf sich da nicht zu sehr echauffieren über solche Frechheiten, sondern man muss einfach immer wieder sagen: Findet ihr das gerecht?"